Archiv für den Monat: Juni 2020

Radtour: Fränkische Schweiz // Bamberg – Bad Staffelstein – Hollfeld – Forchheim (19.06.-21.06.2020)

Genau vor einem Jahr war ich mit Georg in der Fränkischen Schweiz zum Radfahren. Damals ging es von Nürnberg über Pottenstein nach Forchheim. Es war Sommersonnenwende und in den Gemeinden hat man überall bei gemütlichem Johannesfeuer ausschweifende Dorffeste gefeiert.

Dieses Jahr radel ich wieder mit Georg, sowie mit Julia, durch die Fränkische Schweiz. Am späten Freitagnachmittag treffen wir uns nach zweistündiger Autobahnfahrt mit Georg in der Bamberger Innenstadt. Nach einem kurzen Plausch und Packen der Fahrräder geht es über Oberhaid, Lauuter und Rentweinsdorf hinaus ins Grüne. Zelten wollen wir wieder in der freien Natur und so suchen wir am frühen Abend einen Zeltplatz und werden unweit der kleinen Gemeinde Losbergsgereuth auf einer abgelegenen Wiese fündig.
Aufgrund der reichlichen Niederschläge der letzten Wochen ist der Untergrund noch leicht nass und so werden wir schon beim Kochen von unzähligen nervigen Mücken geplagt. Glücklicherweise kommt zum Abend Wind auf, welcher uns die Mücken und Fliegen vertreibt. So können wir uns wenigstens den Kartoffelbrei mit Zwiebeln und Krautsalat sowie die Schokolade und das Bier schmecken lassen 🙂

Nach einer ruhigen Nacht mit leichtem Regen geht es am Samstagmorgen weiter über Kaltenbrunn in die Thermalstadt Bad Staffelstein. Während es auf der ersten Tagesetappe noch überwiegend gemütlich dahingeht, radeln wir zum Franziskanerkloster Vierzehnheiligen sportlich steil bergauf und überholen unzählige Pilger, die ebenso den Aufstieg zum Kloster gehen.
Oben angekommen ist das Kloster leider geschlossen und der nächste Einlass zur Messe erst in einer guten halben Stunde. Die meisten Pilger vergnügen sich die Zeit ohnehin erstmal in der Brauereigaststätte Vierzehnheiligen, welche mit schattigen Bänken und kühlem Bier zum Verweilen einlädt.
Für uns geht es aber ohne Pause weiter Richtung Weismain. Bis zur Ortschaft Lahm radeln wir noch schweißtreibend hoch bis auf über 500 Höhenmeter und können dann eine schwungvolle Abfahrt bis kurz vor Weismain genießen. Nahe Schammendorf machen wir Mittagsrast bei Brot, Käse, Obst und Gemüse und entschließen uns für eine kleine Abkürzung über Weiden nach Hollfeld.

Während in unserer Heimatstadt Zeulenroda-Triebes am Freitagabend heftige Regenfälle waren, haben wir in der Fränkischen Schweiz bisher viel Glück mit dem Wetter. Seit dem Vormittag ist es zunehmend freundlicher und sonniger geworden. In Hollfeld müssen wir noch letzte Einkäufe für das Abendessen sowie für den Sonntag erledigen und füllen nochmal unserer Wasservorräte auf.

Kurz vor 17 Uhr erreichen wir Heckenhof, wo in der historischen Brauerei das dunkle Lagerbier Kathibräu gebraut wird. Die Brauereigaststätte mit schattigen Freisitz ist beliebtes Ausflugsziel und so treffen wir hier auf dutzende Fahrradfahrer, Wanderer und Motorradfahrer. Den Biergarten dürfen wir aufgrund der anhaltenden Covid-19
Pandemie nur mit Mundschutz betreten, welchen man aber am Biertisch wieder absetzen darf. Auch ist das Ausfüllen eines Zettels mit Namen, Adresse und Telefonnummer obligatorisch, sodass man im Falle einer Infektion die Infektionskette nachvollziehen kann.
Trotz dieser Maßnahmen ist die Stimmung dennoch erfreulich gut und ausgelassen. Und so gesellen sich nach kurzer Zeit weitere Gäste an unseren Tisch, die uns sogleich einen guten Tipp für einen nächtlichen Zeltplatz geben. Unsere Zelte schlagen wir an diesem Abend zwischen Aufseß, Brunn und Reckendorf auf und sitzen noch bis spät in die Nacht in gemütlicher Runde am Lagerfeuer.
Am Morgen geht es nach dem Frühstück in die letzte Etappe Richtung Forchheim. Da wir über Heiligenstadt i. OFr. dem Radweg entlang des Leinleiterbaches folgen, haben wir keine Steigungen mehr vor uns und erreichen Forchheim gegen 11 Uhr. Mit der S-Bahn fahren wir gemeinsam nach Bamberg und müssen fast noch ein Bußgeld zahlen, da wir keine Fahrradkarten haben.

In Bamberg besichtigen wir zum Abschluss noch die Altstadt, radeln durch die verwinkelten Gassen und Nebenstraßen, Essen einen Dürüm, trinken ein Rauchbier im Schenkerla Brauhaus und schlemmen zum Nachmittag ein Eis. Im Bamberger Dom sowie in den Rosengärten sind wieder viele Touristen unterwegs und auf der Regnitz paddeln Freizeitsportler im Kanu oder Kajak. Nach den Einschränkungen der letzten Wochen durch Covid-19 könnte man schon fast den Eindruck gewinnen, dass so langsam wieder Normalität einkehrt.

Am späten Nachmittag geht es für Georg mit der Bahn zurück über Nürnberg nach Baden-Württemberg. Währenddessen fahren Julia und ich mit dem Auto über die A70/ A9 zurück nach Thüringen. Für uns alle steht schon fest, dass wir im nächsten Jahr gerne wieder eine Radtour durch die Fränkische Schweiz unternehmen wollen.

Wandertour: Das Zschopautal // Flöha -Zschopautal – Scharfenstein -Wiesa (29.05.2020-31.05.2020)

Über das Pfingstwochenende hat unsere Wandergruppe eine Tour durch das Erzgebirge von Flöha bis Wiesa geplant.

Mit Torsten, Erik und Walther starte ich am Freitagnachmittag. Die drei sind von Dresden angereist und ich von Thüringen, sodass wir uns kurzerhand für eine Tour im Erzgebirge entschieden haben und bis Sonntag ca. 40km entlang der Zschopau bis kurz vor Annaberg-Buchholz wandern wollen.

Das Stadtgebiet von Flöha verlassen wir zügig und sind schon nach einer guten Viertelstunde im Grünen. Da wir zunächst das Zschopautal verlassen geht es einige Höhenmeter aufwärts. Unser Tagesziel, den Aussichtspunkt Kunnerstein, erreichen wir nur auf Umwegen, da kürzlich Forstarbeiten durchgeführt wurden und unzählige Baumstämme den Weg blockieren.

Oben angekommen können wir noch den weiten Blick über das Zschopautal genießen, kochen Abendessen und beenden den Tag bei einem kühlen Bier.

Am nächsten Tag geht es für uns weiter durch Mischwälder hinab in die Stadt Zschopau. Dort angekommen müssen wir im Simmel Supermarkt noch unsere Wasservorräte auffüllen und passieren beim Verlassen das Gelände der ehemaligen MZ Motorrad-Werke. Bis zum Aussichtspunkt Teufelskanzel haben wir noch einige Höhenmeter vor uns und machen auf halber Strecke erstmal Mittagspause.
Auf dem Aussichtsfelsen trinken wir einen Kaffee und schreiben mit Rico, der am späten Nachmittag zu uns aufschließen möchte.
Hinab bis Scharfenstein finden wir am Wegrand eine Trinkwasserquelle und können unsere Flaschen wieder auffüllen. Als wir in Scharfenstein an der Burg vorbeikommen, sehen wir schon von der Ferne Sonnenschirme auf den Burgterrassen stehen und entscheiden uns für eine ausgedehnte Pause im Biergarten. Aufgrund der Covid-19 Beschränkungen ist an diesem Nachmittag nur wenig betrieb, sodass wir nur eine kleine Gruppe von Motorradfahrern, sowie ein paar einzelne Touristen antreffen.
Nach einer Stunde stößt dann auch Rico  hinzu, sodass wir noch eine weitere Runde Zwönitzer Feieromdbier bestellen.

Frisch gestärkt und leicht angeschwipst lassen wir die Burg Scharfenstein zurück und kämpfen uns, das Zschopautal verlassend, die steilen Wiesenhänge hinauf. Bis zum Heidelbachtal wandern wir noch etwa 10km und beenden dann unsere Tagesetappe kurz vor Neundorf, wo wir gut abgekämpft unsere Zelte aufschlagen.

Während Rico am nächsten Morgen bereits gegen halb Sieben starten muss (Familie), ratzen wir entspannt bis fast halb Neun, packen dann gemütlich unsere Zelte, frühstücken eine Kleinigkeit und begeben uns dann auf die letzte Etappe bis Wiesa. Bis zum Mittag haben wir Glück mit dem Wetter und der angesagte Regen setzt erst ein, als wir im Zug sitzen und zurück nach Flöha fahren.

Aussichtspunkt Kunnerstein
Schloss Zschopau; MZ Motorrad-Werke in Zschopau
Mittagspause
Teufelskanzel zwischen Zschopau und Scharfenstein
Kaffeepause
Waldquelle kurz vor Scharfenstein
Biergarten auf der Burg Scharfenstein
Burg Scharfenstein
Blick über das Heidelbachtal
Garten-Modelleisenbahn