Es ist das zweite Jahr in der Corona Pandemie und viele Menschen treibt es angesichts mangelnder Alternativen hinaus in die Natur. Auch uns kann das kalte wechselhafte Aprilwetter nicht abhalten eine kleine Wandertour zu unternehmen.
Ursprünglich wollten wir eigentlich in den Kaiserwald in Tschechien zwischen Cheb und Marienbad. Aufgrund der hohen Inzidenzwerte ist jedoch der Grenzverkehr weiterhin stark eingeschränkt. Also haben wir uns kurzfristig für eine Tour in der Sächsischen Schweiz entschieden. Wir treffen uns am Freitagnachmittag auf dem kostenlosen P+R Parkplatz am Bahnhof Bad Schandau und starten zunächst Richtung Gohrisch und Papststein. Nur auf letzteren machen wir den Aufstieg, genießen am späten Nachmittag noch den weiten Blick über das umliegende Elbsandsteingebirge und folgen anschließend weiter dem Malerweg.
Am nächsten Morgen geht es über Pfaffendorf zum Pfaffenstein. Um auf den Aussichtsfelsen zu gelangen müssen wir uns über unzählige Stufen und durch enge Felsspalten kämpfen. Das kalt-nasse Wetter und der weiche Sandstein machen es uns nicht gerade leichter. Auf dem Pfaffenstein ist es am Morgen noch menschenleer und so genießen wir die Ruhe und die Aussicht. Am südlichen Ende des Pfaffensteines steht übrigens mit der Barbarine der berühmteste freistehende Felsen der Sächsischen Schweiz. Einst ein beliebtes Ziel für Kletterer, ist er bereits seit 1975 für den Klettersport gesperrt und seit 1978 Naturdenkmal.
Nach dem Abstieg laufen wir weiter über Cunnersdorf, wo wir zugleich unsere Wasservorräte wieder auffüllen können. Am Aussichtpunkt „Katzsteinblick“ vorbei wandern wir nun zum Kohlbornstein. An dessen Fuß legen wir zunächst unsere Mittagspause ein und hängen unsere Zelte und Schlafsäcke zum Trocknen an die Luft. Nach der stärkenden Mittagsrast und einem weiten Fernblick vom Kohlbornstein ins Elbtal starten wir unsere letzte große Etappe Richtung Großer Zschirnstein. Hierbei queren wir das Dorf Kleingiesshübel und wandern am Samstag noch bis kurz vor die Tschechische Grenze. Unser Ziel für diesen Abend ist zunächst der Biwakplatz Zschirnstein südlich vom Großen Zschirnstein. Hier hat der Sächsische Forst für Wanderer eine Übernachtungsmöglichkeit eingerichtet, die neben einer Trekkinghütte auch Zeltplätze, Sitzbänke und sogar eine Toilette bietet.
Wer hier übernachten möchte sollte jedoch vorher ein Ticket kaufen: https://www.forststeig.sachsen.de/biwakplaetze-3986.html
Am nächsten Morgen starten wir nach dem Frühstück kurz nach 8 Uhr zum naheliegenden Großen Zschirnstein. Der Aufstieg ist äußerst kräftezerrend und ohne Navi hätten wir den Pfad wohl kaum gefunden. Unten an den steilen Felswänden entdecken wir mehrere Boofen, welche ursprünglich für Kletterer gedacht waren, heute aber zunehmend auch von Wanderern in Anspruch genommen werden. Oben angekommen werden wir wieder einmal mit einem weitreichenden Blick in die Ferne belohnt. Der Abstieg gestaltet sich dann wesentlich entspannter und über Reinhardtdorf erreichen wir Krippen, ehe wir unsere Wanderung gegen Mittag am Bahnhof in Bad Schandau beenden.