Meine Wiedereinreise von Kanada in die USA über den Grenzübergang in der Kleinstadt Stanstead erfolgt ohne größere Probleme. Als der US-Beamte aber das iranische Visum in meinem Reisepass entdeckt muss ich ihm viele unnötige Fragen beantworten wie z.B. „ob ich Kontakte im Iran habe“, „ob ich dort geschäftlich unterwegs war“, „was mein Zweck meiner Reise ist“ oder „womit ich meine Einkünfte erwirtschafte“. Dass ich alle diese Fragen bereits bei meiner Visumbeantragung in der US-Botschaft beantworten musste hat er wahrscheinlich nicht verstanden.
Nichtsdestotrotz freue ich mich sehr wieder zurück in den Vereinigten Staaten zu sein und nehme Fahrt auf zum „White Mountain National Forest“. Das Mittelgebirge im US-Bundesstaat New Hampshire liegt nördlich von Boston und ist ein beliebtes Wander- und Skigebiet mit imposanten Bergen wie dem 1.917m hohen Mount Washington. Ich habe seit dem Pikes Peak in Colorado (
Global #78) aber wenig Ambitionen übrig und fahre stattdessen direkt Richtung Boston und mache einen Abstecher nach Concord wo ich bei Lesley und Bob eingeladen bin, welche ich vor gut zwei Monaten in Utah getroffen habe.
Die folgenden zwei Tage zeigen sie mir die Umgebung wodurch ich auch einiges zur amerikanischen Geschichte und zur Unabhängigkeitsbewegung der USA erfahre, welche unter anderem hier ihren Ursprung hat. Im Jahre 1775 kam es im Umfeld der Städte Lexington und Concord zu den ersten kämpfen im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zwischen bewaffneten amerikanischen Siedlern und Soldaten Großbritanniens. Hintergrund war eine ungerechte Steuer- und Abgabenpolitik der amerikanischen Kolonien an Großbritannien und ein zunehmendes Interesse an mehr Autonomie.
Nach der Verabschiedung von Bob und Lesley unternehme ich auch noch einen Besuch in Boston. Weltbekannt ist die Stadt für die Harvard Universität sowie dem Massachusetts Institute of Technology (kurz MIT). Jetzt im Juli ist gerade keine Vorlesung und stattdessen Summer-School, wodurch die Universitäten auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind und sich viele Interessierte für die Studienangebote erkundigen können. Nach einem Rundgang über die jeweiligen Campusse, welche jeweil so groß wie Kleinstädte sind, gelange ich nach einer Fahrt durch das Stadtzentrum zum Hafen. Hier ereignete sich im Jahr 1773 die sog. „Boston Tea Party“ als nach Streitigkeiten über die Tee-Besteuerung durch Großbritannien die Lage eskalierte und die amerikanischen Siedler daraufhin eine komplette Schiffsladung Tee der britischen „East India Company“ im Hafen versenkten.
Ich nehme von hier aus die Fähre und verlasse die Stadt am Nachmittag Richtung Süden zur Stadt Hingham, um meine Fahrt nach Providence fortzusetzen, von wo in wenigen Tagen mein Rückflug nach Edinburgh/ England gehen wird.
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Verkehrsschilder in den USA und Kanada können wahre Kunstwerke sein. |
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Auf dem Weg von Kanada in die USA wird es zunehmend grüner. |
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White Mountain National Forest |
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Frühsport in Concord mit Bob (3. v. r.) und seinen Sportsfreunden. |
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O.l.: Bob und Lesley; o.r.: Bier nach einer Runde Radsport; unten: „Old north bridge“ in Concord (Schlachtpunkt im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg) |
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Harvard Universität in Boston |
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Massachusetts Institute of Technology in Boston |
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Stadtzentrum von Boston |
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Hafen von Boston |