Kurz vor Brüssel lege ich abends eine Pause ein und mache zufällig mit Steven und seiner Familie Bekanntschaft, welche mich zu sich nach Hause einladen.
Zum Abendessen gibt es Reis mit Hühnchen und Ananas sowie einen Schoppen Roséwein, was für mich schon beinahe ein Festessen ist.
Am nächsten Morgen organisiert Steven für mich eine private Brauereiführung bei seinem Arbeitgeber „Lindemans“. Die Automation bei der Abfüllung, Etikettierung und Verkorkung ist ebenso beeindruckend wie der eigentliche Gärprozess, der mit einer wilden Gärung einzigartig ist und nur mit den Hefekulturen vor Ort gelingt. Anschließend wird das Bier noch zur Nachreifung bis zu einem halben Jahr gelagert bevor es in den Handel kommt.
Eine abschließende Bierverkostung fehlt selbstverständlich nicht und so komme ich in den Genuß das exzellente belgische Fruchtbier in der hauseigenem Brauereibar zu probieren. Von einem kleinen Familienunternehmen mit einer handvoll Mitarbeitern hat sich die Brauerei Lindemans mittlerweile zu einem namhaften Hersteller etabliert, der seine Biere unter anderem nach China und in die USA exportiert.
Bis Brüssel ist es nur noch ein Katzensprung und am Nachmittag des selben Tages unternehme ich eine Besichtigung durch die historische Altstadt, vorbei am Königspalast sowie dem imposanten Justizpalast und letztendlich zum Sitz des Europaparlaments im Herzen der Stadt.
Es ist der heißeste Sommertag in diesem Jahr in Belgien, doch am Himmel bilden sich bereits dicke Quellwolken und für den Abend sind Gewitter gemeldet, welche endlich die ersehnte Abkühlung bringen werden.
Bevor ich Belgien verlasse muss ich noch das exzellente Radwegenetz erwähnen, das entlang sämtlicher Straßen verläuft, wodurch man ungestört von Auto- und Lastkraftverkehr von Stadt zu Stadt radeln kann. Und natürlich ist Belgien auch eine passionierte Radfahrernation, was den Verkehr etwas entlastet. Gerade die Elektrofahrräder haben die Straßen erobert und im ganzen Land gibt es gefühlt weit mehr Fahrradläden als Autowerkstätten.
Über Maastricht verlasse ich Belgien und komme am Nachmittag des 28. Juli 2018 nach über einem Jahr Radreise, mehr als 30.000 Kilometern und mit jeder Menge Eindrücke und Erlebnisse aus 22 Ländern wieder in Deutschland an.
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Belgiens Städte sind reich an schöner Architektur und Details |
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Zu Besuch bei meinen belgischen Gastgebern |
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Die Brauereiführung bei der Firma Lindemans |
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Der Herstellungsprozess ist beeindruckend automatisiert und komplex. |
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Oben links: cooles Velomobil statt protziger Porsche Cayenne; unten links: auf vielen Radwegen sind auch Mopeds zugelassen; rechts: Radwege entlang der Straßen sind selbstverständlich |
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Links: Brüsseler Rathaus; rechts: Justizpalast in Brüssel |
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Innenstadt von Brüssel |
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Königspalast von Brüssel |
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Sitz des EU-Parlaments in Brüssel |
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Ankunft in Deutschland kurz vor Aachen |