Im Vorfeld habe ich viel negatives über Erzurum gelesen. Die grundlegende Tenor war stets gleich – die Stadt hat nicht viel zu bieten und es gibt nur wenige Sehenswürdigkeiten.
Dem muss ich widersprechen. Abseits des Massentourismus, wie sonst in Istanbul, Izmir oder Antalya, hat man hier die Möglichkeit den unverfälschten türkischen Alltag zu erleben. In den verwinkelten unzähligen Straßen und Gassen kann man stundenlang bummeln und erlebt zu jeder Tageszeit etwas Neues. Während am Vormittag noch alles leer und verlassen wirkt erwacht die Stadt mittags langsam und wird mit jeder Stunde lebhafter. An jeder Ecke tummeln sich Händler und Straßenverkäufer und die Teestuben entwickeln sich schnell zum beliebten Treffpunkt für jung und alt. Besonders beliebt sind auch Brettspiele jeder Art und so wird jede freie Minute genutzt um mit Freunden eine Runde zu spielen.
Fußball ist übrigens auch in der Türkei Volkssport Nummer eins und in Bars oder beim Kebap werden nicht nur die türkischen Spiele, sondern auch deutsche Turniere im TV verfolgt. In den Nebenstraßen erfreuen sich auch die Kinder am Fußballspiel und so verwandelt sich die Straße kurzerhand in ein emotionsgeladenes Fußballfeld.
Am späten Nachmittag des 20. August ist Nico wie geplant in Erzurum angekommen und nach einem weiteren Ruhetag werden wir unsere Radreise endlich wieder gemeinsam fortsetzen. Bis zur iranischen Grenze sind es nur noch gut 300km, sodass wir die Türkei bald verlassen werden.
Pferdegespanne sind im Stadtzentrum eher die Ausnahme |
In den ruhigen Nebenstraßen trifft man sich abends zum Tee |
Die ursprüngliche Altstadt wurde 1939 durch ein schweres Erdbeben zerstört, sodass historische Häuser schwer zu finden sind |
Das Zentrum der Stadt |
Vor der Yakutiye Medresesi |
In den Abendstunden besuchen Nico und ich die Burg |
Einkaufsstraße in der Innenstadt |
Das Angebot ist wie hier überaus verlockend |