Die letzten 14 Tage in Goa haben wir ausreichend Erholung von den körperlichen Strapazen der letzten Monate gefunden. An den weitläufigen Sandstränden haben wir unter Palmen residiert und uns eine willkommene Abkühlung im blauen Wasser des Arabischen Meeres gegönnt. Zur Abwechslung sind wir des Öfteren in lokale italienische Pizzeria’s geschlendert, wo es vermutlich die besten Pizzen in ganz Indien gab.
Neben dem wohlverdienten Ausklang unserer bisherigen Reise musste ich aber auch noch viele Kleinigkeiten für meine weitere Tour organisieren. So habe ich zunächst versucht die Genehmigung für den Grenzübergang Indien – Myanmar zu beantragen, was mir jedoch abgelehnt wurde, da seit diesem Jahr neue Vorschriften gelten, welche nicht mit meinem Reisevorhaben vereinbar sind. Sofern man nun nämlich auf dem Landweg von Indien nach Myanmar einreisen möchte, ist man gezwungen das Land wieder über den gleichen Grenzübergang zu verlassen. Stattdessen möchte ich nun bis Kathmandu/ Nepal reisen und von dort mit dem Flugzeug über Rangun nach Myanmar einreisen. Das benötigte eVisum habe ich kürzlich online beantragt und den Approval Letter bereits erhalten.
Von Christina, einer Bekannten aus Goa, habe ich nun auch meinen Abzieher für das Kettenritzel meiner Rohloff-Nabenschaltung erhalten und zudem das bestellte Solarpanel, als Ersatz für meinen defekten Nabendynamo. Gut ausgestattet kann ich somit meine nächste Etappe Richtung Nepal starten.
Am 13. Dezember 2017 und nach gut vier Monaten gemeinsamer Reise muss sich dann leider Nico verabschieden, da sein Flug zurück nach Berlin ansteht und er ab Januar wieder den Fahrradsattel gegen den Bürostuhl tauscht. Für mich geht es dann am folgenden Morgen nach gemeinsamen Frühstück mit Christina und ihrer Familie ostwärts Richtung Maharashtra. Den Bundesstaat Goa verlasse ich bereits nach 30 Kilometer und folge dem State Highway 130, welcher am Tilari Reservoir vorbeiführt. Die anfänglichen Kilometer radel ich noch entspannt durch ein grünes schattiges Tal und ahne noch nicht was mir am Nachmittag bevorsteht. Irgendwie finde ich es merkwürdig, dass auf der Straße nur wenige Autos unterwegs sind. Nach weiteren 30 Kilometer kommt mir ein Fahrer entgegen und erklärt mir, dass ich die Straße unmöglich passieren kann, da sie aufgrund von Bauarbeiten gesperrt sei. Ich bin dankbar für den guten Rat, möchte jedoch auf gar keinen Fall umkehren, weil ich sonst einen Umweg von mindestens 50 Kilometern radeln müsste. Nach weiteren fünf Kilometern ist dann tatsächlich die Straße gesperrt. Der aufgeschüttete Erdwall und die Baumstämme hindern mich jedoch nicht am weiterkommen. Viel schmerzlicher ist nun aber der steile Anstieg und die teils unbefestigte Straße. Nur noch schiebend komme ich vorwärts und da mir langsam das Wasser knapp wird bin ich erleichtert als nach der gefühlt hundertsten Serpentine endlich eine Trinkwasserquelle kommt. Auf meinem weiteren Aufstieg treffe ich auch immer wieder Bauarbeiter, welche offensichtlich aus den umliegenden Dörfern stammen. Jung und alt, Frauen und Kinder packen mit an und zerschlagen Steine, tragen flüssigen Teer und schaufeln Schotter für den Straßenbau. Immer wieder komme ich mit den Menschen dabei kurz ins Gespräch, wobei man mir Fragen zur Radreise und Ausrüstung stellt. Einmal fragen mich die Bauarbeiter sogar nach Wasser, was ich natürlich gerne teile, da die Straßenarbeit in der Nachmittagssonne sehr mühsam sein muss. Nach fast zwei Stunden erreiche ich dann abgekämpft die Hochlandebene und habe seit dem Morgen in Povorim gute 700 Höhenmeter zurückgelegt, wodurch ich abends ordentlich fertig bin. Zu meiner Entschädigung werde ich dafür mit einem grandiosen Blick über das zurückliegende Tal belohnt und finde einen wunderschönen Zeltplatz an einem abgelegenen Seeufer.
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Mein neues Solarpanel für die Stromversorgung. |
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Nico beim Verpacken seines Fahrrads für den Rückflug. |
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Beim Mittagessen mache ich Bekanntschaft mit einigen indischen Schülern. |
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Der State Highway 130 ist wegen Bauarbeiten gesperrt. |
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Aber mit dem Fahrrad kann ich die Baustelle problemlos passieren. |
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Am Abend habe ich dann von der Hochebene einen grandiosen Blick über das zurückliegende Tal. |
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Kurz vor Sonnenuntergang finde ich diesen abgelegenen Zeltplatz. |
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Abschiedsfoto mit Nico und Christine in Povorim. |
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Am vorletzten Tag treffen wir noch Silvia aus der Schweiz, welche ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs ist. |