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Global #39: Laut, bunt und chaotisch – Meine ersten Erlebnisse in Indien

Inder sind anfangs sehr distanziert und wirken manchmal ernst bis abweisend.
Nur wenige Augenblicke später nach einem kurzen Kennenlernen lacht und scherzt man aber gemeinsam.
Rassismus ist leider auch in Indien alltäglich. Besonders Menschen mit sehr dunkler Hautfarbe bekommen das zu spüren. Weiße sind in Indien dagegen sehr beliebt und Freundschaften mit Weißen gelten als Statussymbol. Wir mussten daher unzählige Male Selfies mit den Indern machen. Häufig winkt man uns im Straßenverkehr schon von weitem heran, wobei die Kamera dabei stets griffbereit ist.

Hygiene wird in Indien offensichtlich ganz klein geschrieben. Überall liegt am Straßenrand Müll und Papierkörbe und Mülltonnen finden wir nirgends. Stattdessen wird alles auf einen Haufen geworfen. Auch die Abwässer fließen teils willkürlich durch die Straßen um dann irgendwo zu versickern.

Wilde rhythmische Musik a la Bollywood ist überaus beliebt bei jung und alt. Und so wird so ziemlich alles und zu jeder Tageszeit beschallt. Selbst auf den Traktoren sind wuchtige Boxen installiert, um auch während der Feldarbeit die neuesten Songs zu hören. Und da irgendwo immer eine lebhafte Hochzeit gefeiert wird, kommen wir auch nachts in den Genuss der indischen Popmusik.

In Indien leben über eine Milliarde Menschen und da fällt es uns häufig schwer einen ungestörten Zeltplatz zu finden. An einem Abend radeln wir extra weit weg von der Straße und campen einige hundert Meter hinter einem kleinen Dorf. Wir bleiben nicht lange unentdeckt und nach einer halben Stunde kommt gefühlt die ganze Dorfgemeinschaft zu Besuch. Wir führen ein wenig Smalltalk und machen gemeinsame Fotos. Und natürlich müssen wir jedes Teil unserer Ausrüstung erklären, wovon vor allem die Kinder fasziniert sind.

Am Morgen danach werden wir noch von Mander, welcher vermutlich der Dorfvorsteher ist, nach Hause zum Teetrinken eingeladen. Dabei kommt es zu einem lustigen kulturellen Missverständnis. Als ich ihm einen Keks anbieten möchte greift er gleich zur ganzen Rolle. Während das in Deutschland unangemessen erscheinen würde, sehe ich natürlich darüber hinweg und muss über die Situation etwas schmunzeln. Nach der Teerunde verabschieden wir uns freundlich und sind um einige Erfahrungen und Eindrücke reicher.

Hier kannst du erfahren wie Nico die ersten Tage in Indien erlebt hat: Indien mit dem Fahrrad stellt die Nerven auf die Probe

Selbst mit dem Apotheker machen wir ein Selfie 
Nach 10 Minuten auf einer offenen Kreuzung bin ich umringt von Menschen. 
Abends kommt die halbe Dorfgemeinschaft zu uns.
Affen gibt es in Indien viele. Leider sind sie nicht scheu und klauen gerne.
Geckos sind wahre Kletterkünstler.
Morgendlicher Sonnenaufgang im ländlich geprägten Rajasthan. 
Die dichten Alleen spenden den Straßen viel Schatten und machen uns das Radeln angenehm. 
Die Acker sind zu dieser Jahreszeit sehr trocken und staubig. 
Dromedare sind in Indien selten aber sehr verehrte Tiere. 

Global #38: Wir fliegen nach Indien – Ankunft in Delhi

Am 26. Oktober 2017 radeln wir am frühen Nachmittag westwärts durch Muskat zum Flughafen. Dort angekommen geht zunächst alles sehr unproblematisch und schnell. An der Information bekommen wir sogar kostenlos Kartons und basteln uns daraus mit viel Phantasie und Klebeband einen Schutz für unsere Fahrräder. Anschließend müssen wir noch über neun Stunden warten, da unser Flug erst am Morgen 2:30 Uhr geht.
Als wir dann kurz nach Mitternacht zum Checkin gehen, ermahnt uns der Sachbearbeiter, dass wir ein Rückflugticket bräuchten, da uns ansonsten die indische Migrationsbehörde am Flughafen zurückweisen könnte. Natürlich haben wir keins und erklären dem Mann, dass wir längere Zeit in Indien bleiben und die Tickets später buchen. Erst als er seinen Vorgesetzten holt entspannt sich die Situation und auf einmal geht alles sehr schnell. Zu unserer Freude müssen wir noch nicht einmal für das Übergewicht beim Gepäck zuzahlen.

Nach einem ruhigen Flug samt warmer Mahlzeit, Kaffee und deutschem Bier landen wir morgens sechs Uhr im vernebelten Delhi. Nach der Passportkontrolle erhalten wir zügig unser Gepäck und die Fahrräder zurück. Anschließend sind wir noch eine gute Stunde damit beschäftigt die Fahrräder zu entpacken und zu montieren, ehe es ins naheliegende Hotel geht. Zu meinem Ärger habe ich auf den fünf Kilometern einen Platten, weil mir noch ein spitzer Dorn aus dem Oman im Mantel steckt.

Nach ein paar Stunden Ruhe und Schlaf gehen wir durch die Straßen des Viertels Mahipalpur schlendern. Für mich ist es der erste Besuch in Indien. Und obwohl alles sehr chaotisch, dreckig, laut und hektisch ist, ist es ebenso durchaus bunt, vielseitig und facettenreich. Der erste Eindruck gefällt mir daher sehr gut und ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Wochen.

Siehe auch Nico’s Blogbeitrag: Mit den Fahrrädern im Jet Airways Flieger von Muscat nach Delhi

Flughafen Muskat 
Die Fahrräder verpacken wir sorgfältig am Flughafen. 
Mitten in der Nacht besteigen wir unser Flugzeug. 
Straße im Stadtviertel Mahipalpur in Delhi 
Man beachte das Kabel Wirrwarr der Stromnetze 🙂
Indien ist ein typisches Fahrradland und Lastenräder weit verbreitet. 
Kühe sind in Indien heilig und solche Bilder keine Ausnahme. 

Global #37: Ankunft in Muskat – jetzt geht es mit dem Flugzeug nach Indien

Insgesamt haben wir drei Nächte im Wadi Tiwi verbracht und uns eine Auszeit von den letzten Wochen und Kilometern gegönnt. Das naheliegende Wadi Ash Shab haben wir ebenso noch besucht. Ganz am Ende des Tals gibt es eine Höhle mit Wasserfall, welche wir unbedingt besichtigen wollen. Der Zugang ist etwas mühsam zu erreichen, da man zunächst durch das teilweise unwegsame Tal muss und dann noch die letzten Meter in die Höhle schwimmt. Aber dafür wird man mit einem unvergesslichem Erlebnis belohnt. In der Höhle dringt von oben helles Tageslicht ein und in der Ecke sprudelt ein ansehnlicher Wasserfall in den Raum.

Die verbleibenden Kilometer bis Muskat haben wir noch weitere Höhepunkte auf dem Programm. Dazu zählen zweifelsohne die nahezu unberührten Strände und Küstenabschnitte. Aber auch die Sinkhöhle nahe Bimmah mit einer Tiefe von gut 20 Metern ist außergewöhnlich. Zudem ist die Doline über ein Höhlensystem mit dem fast einen Kilometer entfernten Meer verbunden.

Gute 20 Kilometer südlich von Muskat machen wir nochmal einen spontanen Abstecher ins Wadi Mayh. An einer Steigung muss ich kurz pausieren, da ich schon wieder einen Platten habe. Nach 15 Minuten in der prallen Mittagssonne ist der Reifen geflickt und es kann weiter gehen. Das Wadi Mayh bietet uns zu dieser trockenen Jahreszeit leider keine Möglichkeit zum Baden. Dafür genießen wir jedoch die spektakulären Blicke auf die umliegenden Berge und finden zudem einen prima Zeltplatz in einem schattigen Nebental.

In Muskat angekommen kümmern wir uns nach dem Checkin im Hotel zunächst um die Vorbereitung des Fluges nach Indien. Wir benötigen noch eine Tasche für die einzelnen Gepäckstücke und müssen die eTickets unserer Fluggesellschaft ausdrucken. Am Tag vor der Abreise unternehmen wir schließlich noch einen Abstecher in die Altstadt von Muskat und besichtigen auf den Weg dorthin den Basar im Stadtteil Al Mutrah.

Die Fahrt ins Wadi Ash Shab erfolgt mit dem Boot. 
Das Wadi Ash Shab ist wunderschön felsig und grün eingefasst. 
Das letzte Stück muss man schwimmend durchqueren und gelangt dann in eine faszinierende Höhle. 
Unberührte Buchten an der Küste. 
Die Sinkhöhle (Fachbegriff = Doline) nahe Bimmah ist gut 20 Meter tief.
Richtung Muskat geht es dann nochmal ins bergige Hinterland.
Im Wadi Mayh finden wir diesen  abgelegenen Zeltplatz. 
Eingang zum Basar im Stadtteil Al Mutrah von Muskat 
Krebs in der Bucht von Alt-Muskat 
Hafenszene von Muskat 
Blick vom Hotel Swimmingpool auf Muskat 

Global #36: Outtakes – Kuriositäten im Oman

Wie in jedem Land gab es auch im Oman wieder einige Kuriositäten und Besonderheiten, welche einem als Fremder auffallen. Nachfolgend eine kleine Auflistung der Top Kuriositäten 😉

1) Alkohol ist im Oman grundsätzlich verboten und nur in besonderen Einrichtungen wie z.B. Hotels erhältlich. Am Straßenrand fand ich hin und wieder leere Bierdosen und Schnapsflaschen, was belegt,  dass Alkohol dennoch konsumiert wird.
2) Der Bauboom im Land kann nur mit den unzähligen und billigen Gastarbeitern aus Pakistan, Indien, Bangladesch und Co gestemmt werden. Ähnliches habe ich auch schon in den Vereinigten Arabischen Emiraten beobachtet. 
3) In den grünen Wadis und Oasen wachsen neben Datteln auch Bananen und anderes exotisches Obst. 
4) Sonnenschirm statt Regenschirm. Gerade in den Nachmittagstunden ist die Hitze unerträglich. 
5) Im Oman sind staubige Autos verboten. Dies ist besonders paradox, da Wasser knapp ist und Auto waschen bekanntlich viel Wasser benötigt. Wer sein Auto nicht wäscht riskiert eine Geldstrafe oder gar die Konfiszierung seines Wagens.
6) Von meinem Navi stammt dieser Screenshot. Die Anordnung der Straßen könnte man schnell missverstehen. Dies soll aber bestimmt eine Swastika – ein indisches Glücksrad – darstellen.
7) Fahrradfahren auf der Autobahn ist im Oman nicht verboten und in der Regel wenig gefährlich. Es herrscht kaum Verkehr und am Rand gibt es einen Seitenstreifen. 

Global #35: Wahiba Sanddünen, das Wadi Bani Khalid, die Hafenstadt Sur und das Wadi Tiwi

Mit Verlassen der Stadt Nizwa geht es zunächst noch einen kleinen Abstecher nach Norden zum Wadi Tanuf, welches momentan leider kein Wasser führt, aber dennoch beeindruckend ist. Über Ibra geht unsere Tour weiter bis Al Wasil wo wir in der Abendsonne endlose Sanddünen erspähen. Nach kurzer Recherche erfahren wir, dass es sich hierbei um die Wahiba Sanddünen handelt welche sich auf einer Fläche von 180 Kilometer von Nord nach Süd erstrecken. Am nächsten Morgen machen wir daher noch einen kleinen Umweg und radeln in die Wüste. Nach etwa zehn Kilometern endet die asphaltierte Straße jedoch, sodass wir wieder umkehren müssen.

Am gleichen Nachmittag machen wir einen zweiten Abstecher. Diesmal geht es zum Wadi Bani Khalid, welches laut diversen Reiseführern zu den Schönsten im Oman zählt. Der Weg dorthin ist jedoch brutal. In der sengenden Nachmittagshitze müssen wir unzählige Serpentinen hochfahren und kommen nur sehr langsam vorwärts. Die Straßen sind zwar durchgängig asphaltiert, aber so steil, dass wir die Räder mehrmals schieben müssen. Im Wadi angekommen genießen wir dann erstmal ein kühles erfrischendes Bad und bleiben gleich über Nacht. Folgt man dem Wasserlauf einige hundert Meter talaufwärts kommt man übrigens zu der Höhle Moqul. Mit der Stirnlampe ausgerüstet wagen wir uns in die Tiefen vor und sind nach den ersten zehn Metern überrascht, als wir plötzlich in einem großen hohen Höhlenraum stehen. Die Luft ist jedoch so heiß und stickig, dass wir es nur kurze Zeit unter Tage aushalten.

Unsere weitere Reise führt uns zur Hafenstadt Sur, wo wir am Arabischen Meer ankommen. Nach einer kurzen Mittagspause und Stadtbesichtigung geht es für uns weiter entlang der schroffen Küste mit ihren steil aufsteigenden Bergmassiven Richtung Norden. Etwa 40 Kilometer nördlich von Sur kommen wir im Wadi Tiwi an. Hier gefällt es uns so gut, dass wir gleich zwei Tage pausieren. Am Straßenrand finden wir einen gemütlichen Verschlag mit Sitzecke, welchen wir sofort als Unterkunft nutzen. Und einige hundert Meter weiter finden sich etliche Möglichkeiten zum Baden und Sonnen.

Wahiba Wüste 
Dieses Dromedar ist außergewöhnlich photogen 
Das Wadi Bani Khalid
Die Höhle Moqul im Wadi Bani Khalid 
Der Hafen der Stadt Sur
Altes Schiff im Hafen der Stadt Sur 
Küstenkette entlang des Arabischen Meeres 
Wadi Tiwi 
Auf den Plantagen im Wadi Tiwi werden sogar Bananen kultiviert 
Platte Reifen flicken steht nach wie vor auf unserer Tagesordnung 

Global #34: Viehmarkt in Nizwa -ein Spektakel zwischen Ziegen, Rindern, Federvieh und Touristen

Im Vorfeld haben wir vom wöchentlichen Viehmarkt in Nizwa erfahren, welcher jeden Freitag zwischen 7 und 9 Uhr vormittags stattfindet. Dieses Spektakel wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so stehen wir besonders früh auf. Bereits beim Frühstücken im Hotel werden wir aber skeptisch, da trotz der frühen Morgenstunden schon so viele Gäste am Buffet anstehen.

Als wir dann kurz vor 8 Uhr auf dem Viehmarkt eintreffen herrscht reges Treiben. Und obwohl auf dem Markt noch durchaus ernsthaft Viehhandel betrieben wird, fallen sofort die unzähligen Touristen auf, welche mit teils hochgerüsteten Kameras in schicken Polohemden und mit Sonnenbrillen in der Mitte des Geschehens thronen und somit die ganze Szenerie etwas skurril wirken lassen. Meiner Meinung nach wird der Viehmarkt neben Ziegen, Rindern und Federvieh somit um eine weitere Sehenswürdigkeit ergänzt – uns Touristen 😉
Die Omaner nehmen es aber erstaunlich gelassen und fühlen sich wenig gestört vom Blitzlichtgewitter.

Sogar mehrere Kamera-Teams sind anwesend 
Zwischen den sonst weiß gekleideten Omanern sind wir bunten Touristen besonders auffällig.
Vorrangig werden Ziegen und Rinder gehandelt. 
Aber auch Federvieh findet sich ein paar Meter weiter. 
Der Markt wurde vor einigen Jahren aufwendig saniert und ist seitdem die Attraktion im Oman. 
Im Zentrum des Geschehens versammeln sich immer wieder Touristen…
… die Omaner lassen sich davon aber wenig stören.
Auf dem Vorplatz wird das Vieh vorgeführt und wechselt anschließend nicht selten seinen Besitzer. 

Global #33: Sternenhimmel, wilde Passstraßen, baden im Wadi und ganz viel Zeit

Endlich können wir uns mal richtig viel Zeit nehmen und abseits der Straße allerlei erkunden. Unser Flug nach Indien geht erst Ende Oktober und so müssen wir zumindest theoretisch nur knapp 40 Kilometer Stecke pro Tag schaffen.

Also bummeln wir zur Abwechslung etwas und besichtigen alles was unser Interesse weckt. Nordöstlich der Stadt Ibri entdecken wir auf einer Erhebung mehrere Gräber, welche aus dem 3. Jahrhundert vor Christus stammen und zu den ältesten Zeugnissen der omanischen Kultur zählen. Leider gibt es vor Ort keine näheren Informationen hierzu.

Anschließend radeln wir weiter bis ins Wadi Damm, wo wir abends zelten wollen. Unserer Meinung nach zählt dieses Wadi zu den Schönsten und in den Becken etwas talaufwärts kann man herrlich baden (was offiziell verboten ist 🙂
Das Wasser ist erfrischend kühl und glasklar. Zudem gibt es überall kleine Wasserfälle, die harmonisch vor sich hinplätschern.

Am nächsten Morgen geht es dann leider wieder straff bergauf über den Pass Najd Al Barak bis auf gut 1.100 Höhenmeter. Wir sind etwas verwundert, dass uns keine Autos mehr begegnen. Als wir dann auf der anderen Seite bergab Richtung Al Ghafat fahren merken wir auch den Grund: die Straße ist noch nicht fertig gebaut ;( Immerhin gibt es einen unbefestigten Weg welcher hinab führt. Das Gefälle ist aber so extrem, dass wir die Fahrräder schieben müssen und mehrmals fast stürzen. Entschädigt werden wir immerhin mit einer grandiosen Fernsicht.

Palmensilhouetten vor dem nächtlichen Vollmond 
Der Mond in seiner vollen Pracht 
Der Oman hat etliche grüne Oasen 
Gräber nordöstlich der Stadt Ibri nahe der Oase Al Ayn 
Das Wadi Damm war unser bisheriges Highlight 
Der Zugang zum Wadi Damm ist etwas mühsam, aber es lohnt sich. 
Skurriler Baum im Wadi Damm 
Nahe dem Pass Najd Al Barak 
Blick ins Tal Richtung Al Ghafat 
Wir nehmen uns Zeit für ein Selfie vor der beeindruckenden Bergkette
Während es in Deutschland nur noch knapp 15 Grad sind, schwitzen wir täglich bei bis zu 40 Grad 🙂

Global #32: Eine chaotische Ankunft im beeindruckenden Oman

Nach dem Frühstück und den Checkout aus unserem Hotel in Al Ain machen wir uns auf Richtung Oman. Da es mehrere Grenzübergange gibt wählen wir den scheinbar größten auf unserer Karte aus, welcher sich mitten im Zentrum befindet. Vom Grenzbeamten werden wir aber zurückgewiesen und sollen als Radfahrer den Grenzübergang Hilli Border im Norden nehmen.

Dort angekommen geht alles recht zügig. Wir müssen nur noch eine Ausreisegebühr in Höhe von etwa 35 Dirham bezahlen und können nach kurzer Taschenkontrolle schließlich in den Oman einreisen.

Sofort sind wir in der Stadt Al Buraimi und verblüfft, da es auf der omanischen Seite keinen Checkpoint gibt und wir somit kein Visum haben. Erst nach diversen Auskünften bei der Polizei und anderen Einheimischen begreifen wir, dass der omanische Grenzpunkt etwa 40 Kilometer östlich auf der Straße Richtung Muskat liegt (Border Wadi Jizzi). Dort angekommen stellt man uns gegen eine Gebühr von etwa 20 Rial das Visum aus.

Am folgenden Morgen geht unsere Tour weiter über Zarub nach Süden. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir nicht in der regnerischen Jahreszeit unterwegs sind, da die ganze Gegend von unzähligen Wadis durchzogen wird, welche unter Umständen die Straßen überschwemmen können.

Am Nachmittag gönnen wir uns eine Erfrischung in einem kleinen Geschäft und kommen dabei mit dem Inhaber ins Gespräch. Er empfiehlt uns das Wadi Al Fath zu besichtigen, welches in einem unwegsamen Seitental liegt. Nach drei Kilometern auf dem unbefestigten Weg wollen wir schon wieder umkehren, da das Vorankommen mit den schwer bepackten Rädern mühsam ist. Zum Glück kommen gerade zwei Einheimische vorbei gefahren und erzählen uns, dass es bis zum Wadi nur noch zwei Kilometer sind und wir dort baden können.

Dort angekommen gönnen wir uns eine Erfrischung im kühlen Wasser zwischen Felsen und Palmen. Eine willkommene Abwechslung nach den unerträglich heißen Wochen im Iran und den Emiraten.

Dromedare sind photogen und lieben Selfies 
Die ersten Wolken seit Wochen – der Regen blieb aber aus.
Am Grenzpunkt Wadi Jizzi bekommen wir die Visa 
Frühstück bei Sonnenaufgang 
Die weiten Landschaften und die markanten Berge bieten ein super Panorama 
Unzählige Wadis kreuzen unsere Straße und können bei Regen für Überschwemmungen sorgen (siehe Warnschild) 
Die Bäume in den Wadis sind auffällig grün, obwohl es sehr trocken ist 
Das Wadi Al Fath hat sogar frisches kaltes Wasser 
Die Gebirgszüge sind im Oman vielerorts sehr imposant 

Global #31: Ein anderes Bild der Emirate – von Dubai bis zur Oasenstadt Al Ain

Der Schnellstraße südöstlich folgend verlassen wir am Morgen die Stadt Dubai. Schon nach weniger als zehn Kilometern fällt uns auf, dass das Klima sich schlagartig ändert. Während entlang der Küstenlinie die Luftfeuchtigkeit bei über 80 Prozent lag ist die Luft nun wieder wesentlich trockener, wodurch die Hitze angenehmer zu ertragen ist.

Sobald wir die Stadt hinter uns gelassen haben, wechseln wir auf einen Radweg und  folgen diesen bis in die Abendstunden. Weil am Nachmittag ein leichter Sandsturm aufgekommen ist beenden wir den Tag auf einem schattigen Rastplatz am Radweg, welcher zufällig gleich zwei Bänke zum Schlafen hat 🙂

Am folgenden Morgen wechseln wir wieder auf die Straße. Wir haben Glück und können ganz in der Nähe eine Herde Dromedare besichtigen. Leider ist das Areal eingezäunt und die Tiere etwas scheu.

In der Stadt Al Ain nehmen wir uns ein Hotel und besichtigen die Stadt. Im Zentrum erstreckt sich eine riesige Oase mit Dattelpalmen und Gärten, welche uns vor der unerträglichen Mittagshitze Zuflucht gewährt. Gleich nebenan besuchen wir noch das Palastmuseum von Al Ain.

Sofort außerhalb von Dubai ist die Wüste wieder allgegenwärtig 
Damit der Radweg nicht versandet kommt regelmäßig die Kehrmaschine 
Mein neuer Drahtesel 😉
Durch die Wüste führen einige Radrouten
Hochspannungsleitung mit Abendsonne 
Zur Abwechslung mal Bank statt Zelt 
Dromedare sichten wir öfters auf unserem Weg 
In der Stadt Al Ain verweilen wir noch zwei Tage bevor es in den Oman geht
Die Oase von Al Ain mit ihren unzähligen Dattelpalmen 
Palastmuseum von Al Ain 
Und auch in den Emiraten sind manche Internetseiten blockiert…

Global #30: Technischer Frust mit dem Drahtesel

Aufgrund diverser Probleme mit meinem Fahrrad habe ich seit unserer Ankunft in Dubai täglich die Fahrradwerkstatt aufsuchen müssen. Eigentlich wollte ich nur einen neuen Fahrradmantel,  meine Kette wechseln lassen und das Ritzel meiner Rohloff Schaltung wenden.

Das erste Problem ist aber, dass wir in sämtlichen Shops keine geeigneten Fahrradmäntel für Tourenfahrten finden können. Entweder gibt es nur welche für Rennräder oder für Mountainbikes, was für unsere Ansprüche nicht ganz optimal ist. Letztendlich nehme ich einen Reifen für Mountainbikes und bin recht zufrieden.

Als ich mein Ritzel von meiner Rohloff Nabenschaltung abziehen lassen möchte geht dabei mein selbstgebauter Abzieher (siehe Blogbeitrag Global #15) kaputt. Ein totales Desaster, da ich das originale Werkzeug der Firma Rohloff nirgends kaufen kann.

Nachdem ich am späten Nachmittag meine Kette noch wechseln lasse kommt das nächste Problem. Die Fahrradkette rasselt extrem auf meinem Ritzel. Ich hatte das gleiche Problem bereits in der Türkei und merke beim Blick auf die Kette, dass diese wieder vom Hersteller KMC ist. Der Mechaniker ist der Meinung, dass die Kette sich nach spätestens 50 Kilometern einfahren sollte. Ansonsten solle ich am nächsten Tag nochmal kommen.

Da es nicht besser wird komme ich tatsächlich am nächsten Tag wieder und bringe meine eigene Ersatzkette der Marke Shimano mit. Das Ergebnis ist zufriedenstellend und deutlich besser als die Kette von KMC.

Nach dem kulanten Umbau fahren wir nochmal Richtung Zentrum und da mir die Kette etwas zu locker aufgespannt ist möchte ich am Straßenrand noch schnell mein exzentrisches Tretlager verstellen und somit die Kette spannen. Die Schrauben am Tretlager sind so fest, dass ich mit dem Imbusschlüssel abrutsche und den Schraubkopf zerstöre.

Nach all den Rückschlägen bin ich mittlerweile an einem neuen Tiefpunkt angelangt. Am nächsten Tag besuche ich also wieder einen Fahrradladen und bin erleichtert, dass mir ein pfiffiger Mechaniker mit viel Know-how die Schraube rausdrehen kann. Eine passende Ersatzschraube finde ich ein paar hundert Meter weiter im Baumarkt und kaufe auch gleich noch einen griffigen Imbusschlüssel, damit mir so ein Malheur nicht noch einmal passiert.

Das mir fehlende Werkzeug zum Wechseln des Ritzels lasse ich mir nun wahrscheinlich über Amazon direkt nach Indien senden. Nico hat eine Bekannte in Dubai, welche wiederum eine Freundin in Goa hat, sodass ich es an ihre Adresse schicken kann.

Mit den Fahrradketten des Herstellers KMC habe ich persönlich keine guten Erfahrungen gemacht.
Die Schraube an meinem exzentrischen Tretlager habe ich versehentlich zerstört (siehe rechts) 
Mein in der Türkei angefertigter Abzieher hat versagt. Die Zähne sind abgebrochen. 
Neue Kette aber altes Ritzel. So langsam fahren sich die Zacken ab…
Neue Imbussschraube und Schlüssel