Alle Beiträge von admin

Global #50: Jetzt mal Klartext – Indien ist kein einfaches Radreiseland

Zentralindien hat einige schöne Ecken wie z.B. den weitläufigen Pench Nationalpark im Bundesstaat Madhya Pradesh zu bieten. Aber die letzten Tage war mir gar nicht mehr danach, da ich mir eine heftige Magendarminfektion eingefangen habe. Bei der katastrophalen Hygiene ist es in Indien nur eine Frage der Zeit bis man durch einen Händedruck, verunreinigtes Essen oder Wasser Kolibakterien oder andere Darmerreger aufnimmt.
Als Radfahrer ist man dann besonders hart betroffen, denn wenn die Verdauung nicht funktioniert können Kreislauf und Körper keine Leistung  liefern. Zudem reagiert der Körper entsprechend und durch den eingehenden Durchfall verliert man Unmengen an Flüssigkeit, welche man beim Radfahren ohnehin ausschwitzt. In besonders schweren Fällen wie bei mir fühlt man sich auch kraftlos, schlapp und appetitlos, wodurch die Tage zur Tortur werden.

Obwohl ich bisher schon auf früheren Reisen in der Türkei und Marokko Magendarminfektionen ausstehen musste sind hier in Indien die Rahmenbedingungen wesentlich härter. Denn überhaupt noch irgendwelche magenverträgliche Kost zu finden gestaltet sich als außergewöhnlich schwierig. Abseits der Touristenspots hat man häufig nur die Wahl zwischen Samosa (Kartoffelfüllung im Teigmantel) und anderen fettig frittierten Chips. Und in den wenigen Restaurants ist die Auswahl auch nicht vielseitiger und beschränkt sich meist auf Dal mit Reis oder Thali, was generell immer zu scharf gewürzt ist.

Ein weiterer Stressfaktor sind die Inder selber. Die meisten haben noch nie einen Ausländer gesehen und sind voll aus dem Häuschen wenn sie ein seltenes Exemplar – und dann auch noch so einen exotischen Radfahrer – treffen. Da wird dann schon beim Vorbeifahren auf dem Motorrad das Handy gezogen, um einen dann unmittelbar zu bitten für ein Selfie mal kurz anzuhalten. Und das passiert mir nicht hin und wieder, sondern täglich dutzende Male. Das fühlt sich dann irgendwann so an, als ob man permanent von einem Schwarm Fliegen umgeben ist. Anfangs konnte ich darüber noch lächeln, aber mittlerweile ist mir das Lachen aufgrund meiner kränklichen Verfassung vergangen. Ich bin doch keine rollende Freakshow! Der Höhepunkt war kürzlich, als ich in der Stadt Nagpur von einem Motorradfahrer während der Fahrt in ein freundliches Gespräch verwickelt wurde. Obwohl ich ihm anfangs erklärte, dass ich bitte kein Selfie knipsen möchte, habe ich mich letztendlich doch überreden lassen. Als wir dann am Straßenrand stoppten standen sofort drei andere indische Motorradfahrer mit ausgestrecktem Smartphone hinter mir. An vielen Tagen fühle ich mich als Radfahrer wie ein Stück Vieh, welches quer durch das ganze Land getrieben wird.

Der abschliesende Ko Faktor auf so einer Indienradreise ist der höllische Verkehr. Es wird dabei nicht nur ständig gedrängelt und einem die Vorfahrt geschnitten. Nein, das schlimmste ist das permanente Gehupe mit dem jeder versucht die Oberhand im heillosen Chaos für sich zu beanspruchen. Die meisten Lkw’s und TukTuks haben sogar extra Hupanlagen mit denen sie ganze Melodien dudeln können. Auf einer kleinen Dorfstraße kann somit schnell mehr Lärm als auf einer deutschen dreispurigen Autobahn entstehen.

Wenn man dann noch überall das Elend und den Dreck sieht, verschmutzte Wälder und Flüsse, verwahrloste Kinder und Familien in heruntergekommenen Slums, die zwischen Abwässern und Müllbergen in Wellblech- und Strohhütten hausen kann man schnell an seine emotionalen Grenzen stoßen.

Ich empfehle daher niemanden eine Radreise durch Indien, sofern er keine enorme Herausforderung oder sonstige tiefgründige Erkenntnisse sucht. Für mich ist jetzt schon sicher, dass der südasiatische Kontinent zukünftig ein schwarzer Fleck bei meiner Tourenplanung bleiben wird.

In diesem Sinne beende ich diesen Beitrag mit der alten Packpacker-Weisheit:

I.N.D.I.A.  –  I Never Do It Again (zu deutsch: „Ich mache es nie wieder“)

Fünf Minuten vor dem Mobilfunkshop und schon werde ich umlagert. 
Szenen wie diese vermitteln eigentlich ein harmonisches Bild von Indien…
…aber die ständige Neugierde der Inder kann schnell anstrengend werden.
Und natürlich wird auch ohne zu fragen alles angefasst und die Gangschaltung verstellt. 
Einer der vielen Motorradfahrer, welche mich täglich zum Selfie anhalten möchten. 
Die Landschaft in Madhya Pradesh – dem Herzen Indiens – ist atemberaubend schön. Aber leider habe ich dafür kaum noch Ruhe. 
Vom Apotheker bekomme ich eine Elektrolytlösung und Ofloxacin & Ornidazole Tabletten gegen meine Magendarminfektion.

Global #49: Besichtigung des Grabmales Ibrahim Rauza, Einblicke in indische Lehrpläne und alltägliche Selfie- und Popkultur

Um so tiefer ich in den Bundesstaat Maharashtra vordringe, desto ländlicher wandelt sich das Umland. Zunächst reise ich über eine entlegene dünnbesiedelte Hochebene bis Gokak und folge dann wieder dem Flachland entlang endloser Zuckerrohrplantagen und Reisfelder. Die Ruhe wird nur von den vorbeifahrenden bunt geschmückten Traktoren mit ihren überdimensionalen Lautsprecherboxen, aus denen pausenlos indische Popmusik a la Bollywood und Techno dröhnt, gestört.
In den Morgenstunden wird es bei Zeiten lebhaft, sodass schon kurz nach 7 Uhr viele Menschen unterwegs sind. Am Straßenrand hocken Junge und Alte, Männer wie Frauen und verrichten ganz ungeniert ihre kleine und große Notdurft. Obwohl ich mittlerweile wieder alleine unterwegs bin mangelt es mir nicht an Gesellschaft. Die vorbeifahrenden Motorradfahrer verwickeln mich häufig in Gespräche oder wollen ein Selfie mit mir machen und bei kurzen Stopps am Straßenrand versammelt sich jedes Mal eine Graupe von Menschen um mich, was mich aber nach fast zwei Monaten Indienreise gar nicht mehr stört.
An einem Nachmittag halte ich an einem Saftstand und möchte mir einen frisch gepressten Ananassaft gönnen. Zwei Männer und eine Frau vor dem Stand stellen sich als Lehrer einer örtlichen Schule vor und nachdem ich ihnen erzähle, dass ich aus Deutschland komme und eine Radreise um die Welt unternehme,  erzählen sie mir angeregt, dass sie mit ihren Schülern das Tagebuch der Anne-Frank behandeln. Während man in vielen arabischen Ländern und im Iran häufig ein positives und verfälschtes Bild vom deutschen Nationalsozialismus hat, bin ich erfreut, dass die Gräueltaten der Nazis in Indien kritisch betrachtet werden.
Als ich in der Stadt Vijayapura ankomme fällt mir das gewaltige Bauwerk „Ibrahim Rauza“ ins Auge. Das imposante Grabmal wurde von der Adil Shahi Dynastie Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut. Man vermutet übrigens, dass die Architektur Inspiration für das weltberühmte Taj Mahal in Agra war. Ich nutze die Ruhe am Morgen und erstehe ein Ticket für 200 Rupie um mir die beeindruckende Anlage anzuschauen. Anschließend erledige ich noch kleinere Einkäufe auf dem Markt und lasse mir ein Masala Dosa (Fladenbrot mit Kartoffelfüllung) in einem Straßenbistro schmecken. Das ebenfalls sehr sehenswerte Mausoleum „Gol Gumbaz“ von Mohammed Adil Shah besichtige ich leider nicht mehr, da mich Lärm, Streß und Aufmerksamkeit der Großstadt allmählich zermürben. Zur Abwechslung geht es dann am Nachmittag über ländliche Straßen durch nichtssagende Dörfer wie Jambagi oder Tamba.
Hochebene südlich der Stadt Gokak 
Die Bäume spenden angenehmen kühlen Schatten. 
Selfie mit den Lehrern, welche mich auf ein Glas Ananassaft einladen.
Das Grabmal Ibrahim Rauza.
Masala Dosa zum Frühstück 
Die Straßen sind selten so hervorragend ausgebaut wie hier.
Noch unreife Papaya’s
Für ein Foto darf ich mich sogar mal kurz an das Steuer setzen 😉

Global #48: Abschied von Nico / Vorbei am Tilari Reservoir nach Maharashtra

Die letzten 14 Tage in Goa haben wir ausreichend Erholung von den körperlichen Strapazen der letzten Monate gefunden. An den weitläufigen Sandstränden haben wir unter Palmen residiert und uns eine  willkommene Abkühlung im blauen Wasser des Arabischen Meeres gegönnt. Zur Abwechslung sind wir des Öfteren in lokale italienische Pizzeria’s geschlendert, wo es vermutlich die besten Pizzen in ganz Indien gab.
Neben dem wohlverdienten Ausklang unserer bisherigen Reise musste ich aber auch noch viele Kleinigkeiten für meine weitere Tour organisieren. So habe ich zunächst versucht die Genehmigung für den Grenzübergang Indien – Myanmar zu beantragen, was mir jedoch abgelehnt wurde, da seit diesem Jahr neue Vorschriften gelten, welche nicht mit meinem Reisevorhaben vereinbar sind. Sofern man nun nämlich auf dem Landweg von Indien nach Myanmar einreisen möchte, ist man gezwungen das Land wieder über den gleichen Grenzübergang zu verlassen. Stattdessen möchte ich nun bis Kathmandu/ Nepal reisen und von dort mit dem Flugzeug über Rangun nach Myanmar einreisen. Das benötigte eVisum habe ich kürzlich online beantragt und den Approval Letter bereits erhalten.
Von Christina, einer Bekannten aus Goa, habe ich nun auch meinen Abzieher für das Kettenritzel meiner Rohloff-Nabenschaltung erhalten und zudem das bestellte Solarpanel, als Ersatz für meinen defekten Nabendynamo. Gut ausgestattet kann ich somit meine nächste Etappe Richtung Nepal starten.
Am 13. Dezember 2017 und nach gut vier Monaten gemeinsamer Reise muss sich dann leider Nico verabschieden,  da sein Flug zurück nach Berlin ansteht und er ab Januar wieder den Fahrradsattel gegen den Bürostuhl tauscht. Für mich geht es dann am folgenden Morgen nach gemeinsamen Frühstück mit Christina und ihrer Familie ostwärts Richtung Maharashtra. Den Bundesstaat Goa verlasse ich bereits nach 30 Kilometer und folge dem State Highway 130, welcher am Tilari Reservoir vorbeiführt. Die anfänglichen Kilometer radel ich noch entspannt durch ein grünes schattiges Tal und ahne noch nicht was mir am Nachmittag bevorsteht.  Irgendwie finde ich es merkwürdig, dass auf der Straße nur wenige Autos unterwegs sind. Nach weiteren 30 Kilometer kommt mir ein Fahrer entgegen und erklärt mir, dass ich die Straße unmöglich passieren kann, da sie aufgrund von Bauarbeiten gesperrt sei. Ich bin dankbar für den guten Rat, möchte jedoch auf gar keinen Fall umkehren, weil ich sonst einen Umweg von mindestens 50 Kilometern radeln müsste. Nach weiteren fünf Kilometern ist dann tatsächlich die Straße gesperrt. Der aufgeschüttete Erdwall und die Baumstämme hindern mich jedoch nicht am weiterkommen. Viel schmerzlicher ist nun aber der steile Anstieg und die teils unbefestigte Straße. Nur noch schiebend komme ich vorwärts und da mir langsam das Wasser knapp wird bin ich erleichtert als nach der gefühlt hundertsten Serpentine endlich eine Trinkwasserquelle kommt. Auf meinem weiteren Aufstieg treffe ich auch immer wieder Bauarbeiter, welche offensichtlich aus den umliegenden Dörfern stammen. Jung und alt, Frauen und Kinder packen mit an und zerschlagen Steine, tragen flüssigen Teer und schaufeln Schotter für den Straßenbau. Immer wieder komme ich mit den Menschen dabei kurz ins Gespräch, wobei man mir Fragen zur Radreise und Ausrüstung stellt. Einmal fragen mich die Bauarbeiter sogar nach Wasser, was ich natürlich gerne teile, da die Straßenarbeit in der Nachmittagssonne sehr mühsam sein muss. Nach fast zwei Stunden erreiche ich dann abgekämpft die Hochlandebene und habe seit dem Morgen in Povorim gute 700 Höhenmeter zurückgelegt, wodurch ich abends ordentlich fertig bin. Zu meiner Entschädigung werde ich dafür mit einem grandiosen Blick über das zurückliegende Tal belohnt und finde einen wunderschönen Zeltplatz an einem abgelegenen Seeufer.
Mein neues Solarpanel für die Stromversorgung. 
Nico beim Verpacken seines Fahrrads für den Rückflug. 
Beim Mittagessen mache ich Bekanntschaft mit einigen indischen Schülern. 
Der State Highway 130 ist wegen Bauarbeiten gesperrt. 
Aber mit dem Fahrrad kann ich die Baustelle problemlos passieren. 
Am Abend habe ich dann von der Hochebene einen grandiosen Blick über das zurückliegende Tal. 
Kurz vor Sonnenuntergang finde ich diesen abgelegenen Zeltplatz. 
Abschiedsfoto mit Nico und Christine in Povorim. 
Am vorletzten Tag treffen wir noch Silvia aus der Schweiz, welche ebenfalls mit  dem Fahrrad unterwegs ist. 

Global #47: Halbzeit einer Reise – Ankunft in Goa

Die letzten 300 Kilometer bis Goa radeln wir durch dichte Regenwälder auf teils entlegenen Straßen. Es geht nochmal beachtlich auf und ab, sodass wir einige Höhenmeter zurücklegen. In den Morgenstunden genießen wir die grandiosen Sonnenaufgänge sowie den kühlen erfrischenden Nebel. Entlang der Straße finden wir des Öfteren einen Imbiss und gönnen uns fortan jeden Morgen zum Frühstück ein leckeres Omelett und einen heißen Tee. Dass wir mittlerweile wieder weit im Süden sind merken wir nicht zuletzt an der Hitze, welche besonders nachmittags einsetzt und sich am besten mit Eis, frisch gepresstem Zuckerrohrsaft und Melonen ertragen lässt.
Am letzten Morgen vor unserer Ankunft in Goa endet unsere Straße abrupt vor einem Stausee. Nach Auskunft der Einheimischen wurde dieser erst vor zwei Jahren angelegt und ist deshalb noch nicht auf unserer Karte eingezeichnet. Glücklicherweise müssen wir keinen großen Umweg radeln und können stattdessen dem National Highway 66 Richtung der Stadt Talera folgen.
Das wir bald in Goa ankommen merken wir jetzt auch an den Menschen selbst. Von überall ruft man uns zur Begrüßung „Good Journey“ und „Goa Goa“ zu und oft ergeben sich während der Fahrt kleinere Gespräche mit TukTuk- und Motorradfahrern.
Und dann ist es soweit. Am zweiten Dezember 2017 kommen wir am frühen Morgen in unserem Zielort Arambol an. Weil Nico schon einmal hier war kennt er sich gut aus, sodass wir eine prima Unterkunft abseits der Straße finden. Die nächsten fünf Tage verweilen wir in dem gemütlichen Örtchen und wollen anschließend etwas weiter nach Süden radeln.
In Arambol erledigen wir auch kleinere organisatorische Sachen. Ich muss z.B. meine Fahrradkette nachspannen, die Bremsbeläge wechseln und ein weiteres Loch im Reifen flicken. Außerdem lasse ich die Gurte an meinen Packtaschen umnähen, damit diese sich nicht wieder in die Speichen wickeln. Zu meiner Erleichterung klappt es auch wieder mit der Bargeldversorgung, ohne dass meine Kreditkarte gesperrt wird (siehe hierzu Blogbeitrag #40).
Ansonsten bummeln wir am Strand entlang oder lassen es uns in einem der unzähligen Cafés bzw. auf unserer Veranda gut gehen. Eine halbe Stunde Fußweg nördlich von unserer Unterkunft gelangen wir über einen kleinen Trampelpfad zum „Banyan Tree“, welcher auch als Kifferbaum bekannt ist. Unter diesem verzweigten schattigen Plätzchen sitzt ein indischer Guru und begrüßt uns freundlich nickend dem spirituellen Kreis beizusitzen. Mit seinen Anhängern, meist russische Touristen, wird ganztags meditiert und gesungen, wobei zwischendurch immer wieder die Marihuana-Pfeife kreist. Mittlerweile ist die Bekanntheit so groß, dass ständig Leute vorbeikommen und nicht selten auch kleine Gastgeschenke in Form von Essen, Alkohol oder Kleidung mitbringen.
Das letzte halbe Jahr war das Radfahren quasi mein Beruf und folglich betrachte ich die vor mir liegende Auszeit in Goa als meinen wohlverdienten Jahresurlaub, ehe Mitte Dezember 2017 mein zweiter Reiseabschnitt um die Welt beginnt 😉

Link zur Route Teil II: Südostasien – USA – Europa

Morgendlicher Sonnenaufgang im Regenwald 
Der National Highway verbindet Mumbai mit Goa.
Abrupt endet unsere Route vor einem Stausee. 
Hinter der nächsten Kurve kommt bereits das Meer.
Unzählige Fischerboote warten am Strand auf die nächste Fahrt. 
Touri-Straße in Arambol. 
Der Banyan Tree nördlich von Arambol. 
Selfie unserer Ankunft im Bundesstaat Goa. 
Abends sorgen die Hari Krishna am Strand für Stimmung. 

Global #46: Durch Gujerat und Maharashtra Richtung Goa

Mittlerweile sind wir auf unseren letzten Etappe nach Goa und radeln auf dem National Highway 48 Mumbai entgegen. Der Verkehr ist meistens die Hölle und zudem kommen uns auf dem Seitenstreifen ständig Falschfahrer entgegen, was hier leider gängige Praxis ist. Entlang der Straße zeigt sich uns ein Indien mit seiner enormen Vielseitigkeit, aber auch mit extremen Widersprüchen. Eines Morgens werden wir spontan von einer vorbeiziehenden fröhlichen Hochzeitsgesellschaft zum mittanzen und feiern eingeladen. Solche schönen Momente werden leider von dem sonstigen Elend im Land überschattet. Während wir uns längst an den allgegenwärtigen Müll, Dreck und Gestank gewöhnt haben, sind wir immer noch von den unzähligen Slums und Zeltstädten schockiert, welche meist am Stadtrand oder entlang der Hauptverkehrsstraßen existieren und die bittere Armut einer Mehrheit widerspiegelt.
Weil wir die Großstadt Mumbai umfahren wollen wechseln wir später auf kleinere Nebenstraßen und fahren durch exotische abgelegene Landschaften. In den Morgenstunden queren überladene Ochsenkarren unseren Weg, auf den Feldern beobachten wir die ersten Arbeiter und von den umliegenden Wasserstellen kommen uns die Frauen entgegen, welche auf ihren Köpfen geschickt Wasserkrüge balancieren.
Die lustigsten Szenen ereignen sich meistens in den Abendstunden. Da Indien selbst im ländlichen Raum dicht besiedelt ist, wird es zunehmend schwieriger einen ruhigen Zeltplatz zu finden. Und so werden wir an zwei Abenden von der umliegenden Dorfgemeinschaft besucht, welche nach kurzem freundlichen Smalltalk neugierig unsere Ausrüstung begutachtet. Da man sich offenbar um unsere Sicherheit sorgt, kommt eines Abends kurz vor Mitternacht sogar die örtliche Polizei vorbei, um uns ein paar allgemeine Fragen zu stellen.
Leider haben wir auch wieder mit technischen Pannen zu kämpfen. Bei Nico gibt es einen Wackelkontakt am USB Kabel seiner Fahrradlampe, wodurch er keinen Strom über den Nabendynamo laden kann. Der Fehler lässt sich jedoch schnell beheben und mit wenigen Handgriffen entfernen wir die Bruchstelle und verdrahten die Kabel neu.
Als ich eines Abends mein Fahrrad neben das Zelt schieben möchte verwickelt sich im Vorderrad der Gurt meiner Packtasche, wodurch die Speichen leicht verbiegen. Leider werden dabei auch die Kontakte am Nabendynamo beschädigt,  sodass ich fortan weder Licht noch Strom habe. Den Dynamo der Firma Son kann man  nicht selbst reparieren, da Kugellager und Elektrik fest verkappselt sind.

Hier erfährst du wie Nico den Tourabschnitt erlebt hat: Nico’s Blogbeitrag

Zur Abwechslung geht’s mal zu McDonalds
Nico’s Kabel zur Stromversorgung hatte eine Bruchstelle. 
Who is the boss? 
Zeltstadt am Straßenrand 
An einem Vormittag zieht diese bunte Hochzeitsgesellschaft vorbei. 
Baden in Indien ist nur etwas für abgehärtete. Uns stören die Abwässer und der Müll. 
Der Bus wird gleich im Fluss gewaschen und der Müll fliegt direkt aus dem Fenster..  
Morgendlicher Sonnenaufgang in Maharashtra 
Abendstimmung auf einem kleineren Pass 
Die kleinen Nebenstraßen sind herrlich, aber nicht immer gut ausgebaut. 
Der Gurt meiner Packtasche hatte sich in die Speichen gewickelt und die Kontakte am Dynamo beschädigt. 

Global #45: Entlang der Hochebene des Aravalligebirges ins Venedig des Ostens – Udaipur

Von Jodhpur bis Udaipur sind es gute 250 Kilometer, welche uns längs durch das Aravalligebirge führen. Nachdem wir bisher wenig von der indischen Landschaft angetan waren, ändert sich dies hier schlagartig. Kurz hinter der Kleinstadt Sadri schlängelt sich unsere schmale Straße brutal ins Gebirge. Während wir die Berge hochschwitzen, sitzen am Straßenrand wilde Affen und schauen uns etwas feindselig an. Auf unsere Packtaschen müssen wir besonders aufpassen, da die kleinen Tierchen flinke Finger haben und sobald man ihnen den Rücken kehrt wittern sie ihre Chance.
Immer weiter geht es für uns bergauf, wobei die Wälder immer dichter und die Straßen zunehmend steiler werden. Erst am Nachmittag erreichen wir den höchsten Punkt bei gut 900 Höhenmetern. In der Nacht wird es ungewohnt kühl und am Morgen ist durch die hohe Luftfeuchtigkeit das gesamte Zelt klamm.
  
Bis Udaipur geht es die verbleibenden 50 Kilometer zügig voran und zur Mittagsstunde erreichen wir die für ihre Seen und Tempel bekannte Stadt. Wegen den umliegenden Seen wie z.B. der Pichhola wird der Ort auch Venedig des Ostens genannt. Leider sind die Gewässer stark mit Abwässern belastet und die Uferbereiche mit Müll verdreckt. Aber verglichen mit anderen indischen Städten wirkt die Stadt ansonsten recht Sauber und aufgeräumt. 
Während unseres Aufenthaltes schlendern wir durch die verwinkelten Gassen der Altstadt, besichtigen den Jagdish Tempel, laufen eine Runde um den Pichhola See und besuchen den Stadtpalast. Unweit von unserem Gasthaus finden wir einen gepflegten Saftladen, wo wir fortan des Öfteren frisch gepresste Säfte und Lassis trinken. Die Auswahl reicht von Ananas-Dattel über Lemon-Mint bis Papaya, wodurch wir gerne noch eine ganze Woche hier verweilen würden.

Tempel im Aravalligebirge 
Die Affen lauern in Gruppen am Straßenrand. 
Die Natur ist sauber und wunderschön. 
Die Ochsen treiben zur Bewässerung ein Wasserrad an.
Die Landschaft im Aravalligebirge ist weitläufig und faszinierend. 
Frauen waschen morgens ihre Wäsche im Pichhola See in Udaipur. 
Blick auf den Pichhola See 
Stadtpalast von Udaipur
Abends beim Einkaufen treffe ich auf diesen Dickhäuter. 
Beim Besuch im Jagdish Tempel finde ich meine Epiphanie 😉

Global #44: Die Luft ist raus. Neue Fahrradmäntel – Made in India/ Thailand

Indien ist zweifelsohne eine Radfahrernation, wenngleich in den Städten (leider) überwiegend motorisierte Zweiräder und TukTuks dominieren. Das Radfahren hat aber lange Tradition und das weitverbreitete Atlas-Herrenrad, ursprünglich von den Engländern während der Kolonialzeit designed und entwickelt, wird noch heute nahezu unverändert produziert. Charakteristisch ist dabei übrigens die Gestängebremse, welche ohne Bowdenzug auskommt und quasi unkaputtbar ist. Die Versorgung mit Ersatzteilen ist vergleichsweise gut und herkömmliche Komponenten wie Reifen, Schläuche, Ketten, Pedalen oder Speichen bekommt man in ausreichender Qualität.

Nun aber zum eigentlichen Thema…
Auf längeren Radreisen kommt es früher oder später vor, dass Verschleißteile ersetzt werden müssen. Klassisches Beispiel ist hier der Fahrradmantel, welcher besonders hohen Belastungen ausgesetzt ist. Er muss nicht nur mit unterschiedlichen Wetterverhältnissen klarkommen, sondern auch rauhen Asphalt, scharfe Steine, spitze Dornen und Glassplitter abwehren können.

Nach nur knapp 2.000 Kilometer muss ich meinen Mantel am Vorderrad wechseln, welchen ich zwar erst in Dubai gekauft habe, der jedoch ungeeignet für die trockenen Wüstenregionen Rajasthans ist. Denn das unzureichende Profil ist den unzähligen stacheligen Zweigen und Büschen nicht gewachsen und so haben sich wiederholt spitze Dornen spielend durch den Mantel gebohrt, wodurch ich die letzten Tage mehrere Platten flicken musste.

Also ist es nun in Jodhpur Zeit ein Radfachgeschäft aufzusuchen und einen neuen Fahrradmantel zu kaufen. Im Vorfeld habe ich mich erkundigt, welche Fabrikate in Indien erhältlich sind und habe schnell vom Hersteller „Metro“ erfahren, welcher zu den größten Reifenherstellern Indiens zählt. Für 300 Rupie kaufe ich einen Reifen des Herstellers in der Größe 26 Zoll x 1,75. Die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck und die Gummimischung fühlt sich fest an, was eine hohe Laufleistung erwarten lässt.
Die ersten Kilometer im Praxistest schlägt er sich schon mal ganz gut. Natürlich werden aber erst die nächsten Wochen zeigen, ob Top oder Flop.

Nur 250 Kilometer weiter in der Stadt Udaipur entscheide ich auch den Mantel am Hinterrad zu wechseln. Trotz einer Vielzahl von Radfachgeschäften bekomme ich den Metro Mantel hier nicht. Stattdessen habe ich die Wahl zwischen den Herstellern „Mustang“ und „Hindustan“,  welche beide indische Produzenten sind, aber nicht qualitativ überzeugen. Letztendlich finde ich einen Mantel der thailändischen Marke Kenda In der Größe 26 x 2.10 und bin überaus zufrieden.

In Deutschland bin ich übrigens mit den Fahrradmänteln „Schwalbe Mondial“ gestartet. Leider ist mir einer unterwegs in Rumänien aufgerissen, während der andere erst nach über 11.000 Kilometern Laufleistung gewechselt werden musste.

Anmerkung: In Indien bekommt man auch problemlos 28 Zoll Bereifung. Neben dem indischen Hersteller Metro sind auch Reifen der Firma VeeRubber erhältlich. Schwalbe und Continental hingegen nur in spezialisierten Fachgeschäften.

Gleich nach unserer Ankunft in Delhi muss ich nochmal flicken, weil noch ein Dorn aus dem Oman im Profil steckt. 
Fahrradwerkstätten gibt es viele, aber spezielle Ersatzteile wird man hier wohl kaum finden.
Die Natur hat sichtbar aufgerüstet. Übrigens eignen sich die langen Stacheln prima als Zahnstocher. 
Schwalbe Rapid Rob nach 2.000km; Schwalbe Mondial nach 11.000km; Metro Fahrradmantel; Kenda Krusher Fahrradmantel (v.li.n.re)
Die indische Firma Atlas baut noch heute Fahrräder nach dem gleichen Design wie vor fast hundert Jahren.

Global #43: Die blaue Stadt Jodhpur

In Jodhpur, der zweitgrößten Stadt des Bundesstaates Rajasthans, legen wir einen weitere Stopp ein um die Stadt zu erkunden. Besonders charakteristisch für das Stadtbild sind die blau gestrichenen Häuserfassaden. Einst wurde damit ausgedrückt, dass in den Anwesen Angehörige der höchsten indischen Kaste,  der Brahmanen, lebten. Heute ist das Kastensystem zumindest offiziell abgeschafft, sodass mittlerweile jeder nach Belieben blau machen darf 😉

Mit gut einer Millionen Einwohnern zeigt sich die Stadt sehr lebhaft, hektisch und laut. Action und Abwechslung kann man rund um den Ghantaghar (Glockenturm) finden. Auf dem umliegenden weitverzweigten Markt tummeln sich unzählige Händler und bieten von Streetfood über Obst, Gemüse, Haushaltswaren, Textilien und Gewürzen alles erdenkliche an. Ich benötige für unsere Campingküche ein paar neue Gewürze und werde dabei sofort mit anderen Touristen in ein geschicktes Verkaufsgespräch verwickelt, wobei man uns abwechselnd exotische Gewürzmischungen und Tee’s zum probieren reicht. Während andere ihren Großeinkauf für die heimische Küche tätigen, begnüge ich mich letztendlich mit einem Tee-Masala und etwas Koriander.

Die eigentliche Attraktion in Jodhpur ist die im Norden gelegene gut ersichtliche  gewaltige Burganlage Meherangarh. Auf einem etwa 120 Meter hohen Felsen ragt die im 15. Jahrhundert errichtete Festung über der Stadt. Wer den besonderen Kick sucht kann auch in schwindelerregender Höhe auf einer Seilbahn über die Anlage rollen.

Landstraße von Jaisalmer nach Jodhpur.
Unterwegs gibt es immer wieder frittierte Snacks am Straßenrand. 
Jaisalmer: links hinten die Festung Meherangarh und rechts der Glockenturm Ghantaghar. 
Die Pferdegespanne werden eigentlich nur von den Touristen genutzt.
Blick von unserem Gasthaus auf die Festung Meherangarh. 
Bis in die späten Abendstunden lädt der Markt zum Bummeln ein.
Die blau gestrichenen Häuser sind charakteristisch für Jaisalmer. 
Auswahl an Gewürzen, Getreidesorten und Hülsenfrüchten.

Global #42: Am Rattentempel vorbei zur goldenen Stadt Jaisalmer

Von Bikaner bis zur Stadt Jaisalmer sind es noch gute 300 Kilometer. Vorweg machen wir noch einen Abstecher nach Deshnoke südlich von Bikaner und besuchen den Karni Mata Tempel, welcher auch schlicht Rattentempel genannt wird. Und um diese Tiere dreht sich hier alles. So sieht man Szenen wo dutzende Ratten aus einer Schüssel Milch saufen, von Hindis mit Geschenken und Leckereien geehrt werden und in der Tempelküche unzählige Helfer aufwendige Speisen für die Tierchen zubereiten. Verstehen kann man das als Außenstehender nur schwer, sofern man sich nicht mit der Religion beschäftigt. Denn die Ratten sind laut der Sage Wiedergeburten des Volkes der Rajputen. Mittlerweile leben geschätzt etwa 20.000 Tiere in der religiösen Stätte und das Betreten ist nur ohne Schuhe erlaubt.

Nach diesem recht einprägsamen Erlebnis radeln wir weiter gen Westen. Immer wieder begegnen wir massiven Militärkonvois, was nicht verwundert, da wir lediglich hundert Kilometer von der pakistanisch-indischen Grenze entfernt sind, wo es seit Jahrzehnten Spannungen gibt. Unterwegs wird dafür die Landschaft schöner und weitläufiger, sodass wir abends prima Zeltplätze finden.

In der Stadt Jaisalmer angekommen buchen wir zunächst in unser Hotel ein, um dann anschließend die Altstadt auf der naheliegenden Erhöhung zu erkunden. Die einstige Karawanenstadt erlangte durch ihre Lage zwischen Indien, Arabien und Europa einst beachtlichen Wohlstand, wovon heutzutage aber nur noch die aufwendig verzierten Geschäfts- und Wohnhäuser sowie Jaintempel zeugen. Der verwendete gelbbraune Sandstein erscheint besonders in den Morgen- und Abendstunden sehr prachtvoll, wodurch die Wüstenstadt auch ihren Beinamen „Goldene Stadt“ erlangte. Mittlerweile wurde der Handel vom Tourismus abgelöst, was jedoch offensichtlich auch ein sehr lukratives Geschäft darstellt. Neben der gut erhaltenen Festungsanlage, den unzähligen Tempeln sowie dem Museum lohnt sich abends auch ein Besuch in einem der Cafés oder Restaurants, wo man einen unvergleichlichen Blick über die Stadt und das umliegende Land geboten bekommt.

Hier kannst du erfahren wie Nico den Tourabschnitt erlebt hat: Durch die Wüste Thar nach Jaisalmer

Speisesaal der heiligen Ratten im Karni Mata Tempel 
Karni Mata Tempel 
Rechts im Bild saufen die Ratten Milch 🙂
Szene am Bahnübergang in Deshnoke 
Kurz vor Jaisalmer knacke ich die 10.000 Kilometer (bisherige Gesamtdistanz).
In der Mittagspause kochen wir einen leckeren Linseneintopf.
Altstadtmauer von Jaisalmer 
Ein Jaintempel im Zentrum der Altstadt von Jaisalmer. 
Von der Altstadt hat man einen beeindruckenden Blick auf Jaisalmer. 
Straßenszene in Jaisalmer 

Global #41: Durch Rajasthan bis zur Stadt Bikaner

Bevor es für uns nach Goa geht radeln wir noch einen Bogen durch den Bundesstaat Rajasthan. Im Nordwesten ist Indien durch karge Wüstenlandschaften geprägt und so ändert sich die anfangs recht grüne Flora und Fauna zunehmend mit jedem Tag unserer Reise.

In der Stadt Bikaner angekommen buchen wir uns zunächst ein Zimmer im Zentrum und planen die kommenden zwei Tage für Erledigungen und eine Stadtbesichtigung ein. In einem Radfachgeschäft decke ich mich mit neuem Flickzeug ein, welches mir nach unzähligen platten Reifen im Iran und Oman ausgegangen ist. Ansonsten kaufe ich noch einen größeren Kochtopf,  da wir nun wahrscheinlich auch mittags kochen müssen. Eigentlich gehen wir zur Mittagszeit immer in Restaurants, Kantinen oder Fastfoodshops. Aber die letzten Tage in Indien haben wir entweder nichts gefunden oder wurden nicht bedient. Ansonsten gibt es zwar an jeder Ecke Samosa oder andere frittierte Snacks, aber auf Dauer ist das keine gute Ernährung.

Überaus vielseitig ist hingegen die Auswahl an Obst und Gemüse. So gibt es Zucchini, Bohnen, Auberginen, Lauchzwiebeln, Blumenkohl, Weißkohl sowie exotische Früchte wie Guaven, Wassernüsse, Papayas, Kokosnüsse und Cherimoyas.

Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in der Stadt Bikaner ist zweifelsohne die Festung Junagarh. Die imposante Burg wurde im 16. Jahrhundert erbaut und prägt heute maßgeblich das Stadtbild. Nur eine Stunde nach Einlass parken bereits unzählige Reisebusse entlang der Straße, sodass wir uns mit dutzenden Touristen durch die schmalen Gänge der Junagarh drängen. Besonders schön sind die aufwendig verzierten Wände und Decken, welche mit Farben, Spiegelstücken und Ornamenten beeindrucken. Des Weiteren gibt es noch eine Ausstellung sowie einen weitläufigen Garten im Burgareal.

Die indischen Städte sind sehr lebhaft und bunt.
Auf dem Weg Richtung Bikaner entdecken wir diesen schönen Tempel. 
Fahrradläden gibt es Indien reichlich, aber die Auswahl an Ersatzteilen ist mangelhaft. 
Fort Junagarh in der Stadt Bikaner. 
Blick aus dem Fort Junagarh in Bikaner.
Zumindest die Kühe fühlen sich im Müll wohl. 
Vor dem Amtsgericht der Stadt Bikaner werden erforderliche Schreiben noch mit Schreibmaschine angefertigt. 
Straßenhändler in Bikaner.
Im Zentrum der Stadt Bikaner.
Die Auswahl an Obst und Gemüse ist vielseitig und exotisch.