Global #70: Stadtstaat Singapur // Flug in die USA

Am 10. April 2018 wird mein Flug in die USA gehen und so endet meine Reise durch Südostasien in der Millionenstadt Singapur. Die Einreise von Malaysia über die Stadt Johor Bahru verläuft unproblematisch und nach der üblichen Registrierung bin ich auch schon in Singapur. Bereits an der Grenze sind die die vielen Motorräder auffällig. Denn der Autoverkehr in Singapur ist stark reguliert und so muss man für eine Neuzulassung zum Einen lange Wartezeiten in Kauf nehmen und zum Anderen tief in die Tasche greifen, da auf den Kaufpreis mindestens 100% Steuern anfallen.

Der Verkehr ist dennoch intensiv, wenn auch weniger als in anderen Großstädten. Gerade im Zentrum kommt es immer wieder zu Staus, obwohl die Straßen gut ausgebaut und mehrspurig sind. Und zu meiner Überraschung gibt es in der südasiatischen Vorzeigestadt auch kaum Radwege, wodurch viele Radfahrer einfach die Gehwege mitbenutzen.
Meine Unterkunft liegt in „Little India“ und wie das Original geht es auch in dem  Stadtteil ein wenig chaotisch und lebhaft zu. Als modernes Wahrzeichen der Stadt gilt das „Marina Bay Sands“, welches mit seiner spektakulären Architektur für Aufsehen sorgt. Die drei 55 stöckigen Türme werden in einer Höhe von 190 Metern durch eine Plattform miteinander verbunden, welche unter anderem einen Dachgarten und den weltbekannten „Infinity Pool“ (Schwimmbad) trägt, von dem man einen atemberaubenden Blick über die Stadt geboten bekommt.

Nach einem Rundweg um die Bucht schaue ich mir noch die Helix-Brücke an und unternehme eine kurzen Abstecher in den Uferpark „Gardens by the bay“, welcher durch sein futuristisches Design auffällt, aber nicht unbedingt gefällt 😉

Nach zwei Tagen endet dann auch schon mein Aufenthalt in Singapur.
Um diesmal unnötigen Stress und Kosten für das Taxi zu sparen entscheide ich mich direkt mit dem Fahrrad zum Flughafen zu fahren. Und statt eines sperrigen Kartons habe ich Stretchfolie besorgt und wickel das demontierte Fahrrad in einer ruhigen Ecke im Terminal mit mehreren Lagen ein. Mal sehen was die Mitarbeiter am Check-in zu meiner kreativen Verpackung sagen werden.

Veranstaltung zum „Car Free Day“ in Johor Bahru
Der Grenzübergang nach Singapur
Little India in Singapur
Oben links: Marina Bay Hotel; Unten: Skyline des Geschäfts-und Finanzzentrums
Helix-Brücke mit Marina Bay Hotel im Hintergrund
Gardens by the bay
Am Flughafen wird das Fahrrad diesmal lediglich in Folie eingewickelt. Auf dem Weg zum Flughafen knacke ich auch die 20.000 Kilometer–Marke!
Skyline von Singapur

Global #69: Sepang Circuit (Rennstrecke) / Sungai Nipah Cyclist Group / Malakka / Abschied von Michael T. H.

Als wir Kuala Lumpur verlassen wollen regnet es noch leicht am Morgen. Wir packen dennoch unsere Sachen und machen uns zum Aufbruch bereit. Dabei entdecke ich einen großen Riss in meiner Fahrrad-Packtasche! Der Kleber hat sich aufgelöst und folglich trennt sich allmählich die Verbindung zwischen Boden und Außenwand. Somit muss ich Mal wieder improvisieren und kann mit Bindfaden und Sekundenkleber den Schaden schnell beheben.
Um den Großstadtverkehr in Kuala Lumpur zu umgehen nehmen wir den Zug bis zur 40 Kilometer südwestlich gelegenen Stadt Klang. Danach müssen wir aber einen stark befahrenen Highway folgen. Eine kleine Zwischenpause legen wir für die „Sepang Circuit“ (Rennstrecke) ein, wo zufällig ein Trainingsrennen des GT-Cups stattfindet. Interessant ist übrigens, dass hier bis 2017 die Formel 1 ausgetragen wurde. Die neuen Formel 1 – Eigentümer aus den USA haben jedoch kein Interesse mehr an solchen exotischen Rennstrecken und konzentrieren sich stattdessen eher auf die Traditions-Rennstrecken und wichtige Märkte wie Russland, China und Nordamerika.
Am Abend fahren wir in den kleinen Ort Sungai, wo wir im chinesischen Tempel für eine Übernachtung nachfragen. Zufällig gibt es in dem Ort einen Fahrradverein und so heißt man uns herzlich Willkommen. Ein Schlafplatz ist schnell in der naheliegenden Turnhalle organisiert und zum Abendessen werden wir in das gegenüberliegende Restaurant eingeladen, wo wir anschließend noch unzählige Flaschen Bier und einige Gläser frischen Toddy (Palmwein) leeren.
Mit leichtem Kater und nach einem deftigen Frühstück geht es für uns am nächsten Morgen weiter. Es ist Sonntag, der 31.03.2018 und die Chinesen feiern das Qingming-Fest, wobei sie vor die Gräber ihrer Verstorbenen Nahrungsmittel, Blumen sowie andere Geschenke legen, Totengeld verbrennen und Feuerwerke zünden. Am späten Nachmittag und nach einem kleinen Umweg erreichen wir die historische Handelsstadt Malakka und verweilen hier zwei Nächte bis es für mich planmäßig weiter Richtung Singapur geht und Michael T. H. mit der Fähre nach Indonesien übersetzen wird.
Riss in meiner Fahrrad-Packtasche; Auf den Highway’s geht es Richtung Malakka
Trainingsrennen des GT-CUPS auf dem Sepang Circuit.
Bierrunde mit dem Sungai Nipah Fahrradverein.
Von den Vereinsmitgliedern werden wir am nächsten Morgen noch zum Frühstück eingeladen.
Chinesisches Qingming-Fest
Graffiti Streetart in Malaysia
Die historische Handelsstadt Malakka.

Global #68: Sightseeing in Kuala Lumpur // Visumantrag Botschaft USA

Wie in jeder bisherigen Großstadt macht das Radfahren auch in Kuala Lumpur keinen Spaß. Bereits bei der Anreise müssen wir uns stundenlang durch den chaotischen Verkehr und unzählige Highways quälen. Die ersten drei Tage verbringen wir bei einem Couchsurfing Gastgeber im Norden nahe der Kiara Hills, welcher beruflich eng mit den Konsulaten in Kuala Lumpur verknüpft ist, wodurch wir einige interessante Gespräche zur Wirtschaft, Politik und Korruption haben. Dabei kommen wir auch auf die Parlamentswahlen in Malaysia, welche Ende August 2018 stattfinden und gerade in der öffentlichen Wahrnehmung hoch brisant sind.

Da ich mein USA Visum in der amerikanischen Botschaft beantragen muss und der Termin für das Interview erst Mitte der Woche ist, muss ich einen einwöchigen Aufenthalt in der malaysischen Hauptstadt einplanen. Ich habe zudem noch kleinere organisatoriche Sachen zu erledigen und Michael T. H. lässt bei der Gelegenheit einen Großteil seiner Winterausrüstung nach Hause schiffen, welche er hier in Südostasien ganz sicher nicht mehr benötigen wird.

In Kuala Lumpur treffe ich mich auch mit meiner früheren Freundin wieder, welche in der Stadt lebt. Mit ihren Freunden treffen wir uns im Stadtteil Bukit Bintang zum Abendessen auf dem Jalan Alor Streetfood-Nachtmarkt. Bei einem leckeren Buffet und einigen Drinks haben wir uns nach unserem letzten Treffen vor über drei Jahren viel zu erzählen 😉

Den Termin bei der US Botschaft habe ich am 28. März und nach einer halben Stunde und einigen trivalen Fragen zu meinem Iran-Aufenthalt und meiner finanziellen Situation wird mir das USA Visum bewilligt. Somit kann ich meine Reise planmäßig fortsetzen und buche bereits am folgenden Tag ein Flugticket von Singapur nach Los Angeles.

Den vorletzten Tag in Kuala Lumpur nutzen wir noch zur Stadtbesichtigung und besuchen den Botanischen Garten „Perdana“, die Nationalmoschee und  das Nationalplanetarium von Malaysia. Anschließend nutzen wir noch die Gelegenheit das Nationalmuseum zu erkunden wonach unser morgendlicher kultureller Ausflug endet und wir zum Mittagessen nach Chinatown zurückfahren.
Das Zentrum von Kuala Lumpur
Fragwürdige Kampagne – immerhin sind in vier Monaten Wahlen.
Ausstellung im Nationalplanetarium
Botanischer Garten Perdana
Streetfood mit Freu(n)den
Petronas-Tower

Global #67: Inselrundfahrt Penang // Bierpause in Goergetown // Little Indien

Das multikulturelle Georgetown und die grüne Insel Penang laden zum Verweilen ein und so unternehmen wir einen Abstecher an die Westküste, wo wir zwei Nächte bei einem Warmshowers Gastgeber übernachten. Hier treffen wir auch auf Margot aus Frankreich und Diana aus Kirgisistan, welche die Unterkunft ehrenamtlich betreuen und uns Gesellschaft leisten.
Da wir die Insel wieder mit der Fähre verlassen müssen entscheiden wir uns noch einmal eine Nacht in Georgetown zu verweilen. Auf den knapp 35 Kilometern dorthin geht es Richtung Norden durch die Berge und anschließend auf einer langgezogenen Abfahrt hinunter an die Küste. Nach einer entspannten Mittagsrast und einigen erfrischenden Schwimmzügen im Meer erreichen wir am Nachmittag das Zentrum von Georgetown. Wie schon zuvor wählen wir ein Hostel in der Muntri-Straße, von wo man schnell in das chinesische oder indische Stadtviertel gelangt. Nach dem Abendessen in einer lokalen malaysischen Garküche gesellen wir uns vor das Spirituosengeschäft „Antarabangsa Enterprise“, das in der naheliegenden „Stewart Lane“ liegt und abendlich unzählige Touristen und Einheimische anlockt. Obwohl Alkohol in Malaysia hoch besteuert wird und man z.B. für eine Dose Bier (0,33l) etwa zwei Euro bezahlt, bekommt man das gleiche Bier hier zum halben Preis. Dass das Geschäft illegal aber in Absprache mit den örtlichen Behörden unbesteuerten Alkohol und Zigaretten verkauft erfahren wir später von unserem Tischnachbar Khai.
Der Abschnitt zwischen Georgetown und Kuala Lumpur führt uns leider über viele Schnellstraßen und selbst die Nebenstraßen sind teils stark befahren. In der Nähe der Stadt Taiping gibt es eine größere indische Gemeinde und folglich mehrere Tempel, wo wir für eine Übernachtung nachfragen. Doch nachdem wir mit Kochen angefangen haben gesellen sich mehr und mehr Inder zu uns, um uns nichtssagend mit ihren Blicken zu durchbohren. Ich fühle mich dabei wieder an die negativen Erfahrungen in Indien erinnert und nach einer halben Stunde wird es uns beiden zu bunt und wir verlassen fluchtartig das Dorf um in den umliegenden Palmölplantagen einen Zeltplatz zu suchen.
Unser Warmshower Gasthaus auf der Insel Penang.
Sandstrand an der Westküste von Penang
Bierrunde vor dem Spirituosengeschäft in der Stewart Lane.
Unsere indischen neugierigen Gastgeber.
Auf dem Weg nach Kuala Lumpur können wir zufällig das Langkawi Rennen verfolgen.

Global #66: Georgetown // Streetart in Malaysia

Auf unserem Weg entlang der Westküste Malaysias ist es nahezu obligatorisch eine Pause in Georgetown einzulegen. Die einstige britische Handelsstadt liegt nur wenige Kilometer vom Festland entfernt und ist am einfachsten mit der Fähre zu erreichen, da diese gleich unweit des Stadtzentrums anliegt.

Bis zu unserem Hostel sind es dann noch knappe zwei Kilometer und nach dem langwierigen Einchecken, einer verdienten Dusche sowie einer kurzen Verschnaufpause machen wir uns am späten Nachmittag auf in die quirlige lebhafte Altstadt.  Die umliegenden Viertel sind multikulturell geprägt und so gibt es neben Chinatown auch einen indischen Stadtteil.

In den Morgenstunden empfiehlt sich ein Besuch auf dem Markt in Chinatown, wo wir bei Nudelsuppe, Donuts und Eiskaffee den Tag beginnen. Von hier aus starten wir dann unsere weitere Tour durch die Stadt und schlendern bis zum Königin Victoria Glockenturm im äußersten Nordosten der Insel.

Auf unserem Weg Richtung Georgetown fahren wir entlage der Küste. 50 Kilometer vor der Stadt geht nach 19.000 Kilometer Laufleistung meine Fahrradpedale kaputt.
Mit der Fähre geht es nach Georgetown.
Blick auf Chinatown
Nebenstraße in Georgetown
Küstenstreifen von Georgetown
Königin Victoria Glockenturm

Wer einen Besuch in Georgetown plant sollte auch unbedingt der Kunstszene Beachtung schenken. Überall im Stadtgebiet sind Graffiti’s zu entdecken, welche mit verspielten Designs und cleveren Details punkten. Im Mittelpunkt stehen dabei oft Katzenmotive, da die Tierchen wie überall in Malaysia sehr beliebt zu sein scheinen.

Global #65: Michael und Michael auf Fahrt // Einreise nach Malaysia

Auf dem National Highway 4 verlasse ich Krabi Richtung Osten und treffe mich wie vereinbart 50 Kilometer westlich der Stadt Trang mit dem US-Amerikaner Michael wieder. Gemeinsam wollen wir von Südthailand über Malaysia bis nach Singapur radeln. Doch daraus wird vorerst nichts. Denn am nächsten Morgen klagt Michael über Halsschmerzen sowie Fieber und nachdem wir uns die restlichen 40 Kilometer bis zur Stadt Trang gekämpft haben geht für ihn gar nichts mehr. Zum Glück haben wir in der Stadt einen Warmshower-Gastgeber (Couchsurfing für Radfahrer) organisiert. Der gebürtige Australier Kim lebt seit mehr als 20 Jahren in Thailand und freut sich stets über Radfahrer aus aller Welt, welche er regelmäßig bei sich willkommen heißt. Und so kommt er uns auch sehr entgegen, indem wir gleich drei Nächte bleiben dürfen.

Im Krankenhaus wird Michael am folgenden Tag eine bakterielle Infektion diagnostiziert und Antibiotika verabreicht. Der ganze Spaß kostet ihm 5.000 Baht (130 Euro), aber immerhin geht es ihm schon am darauffolgenden Tag wesentlich besser und am vierten Tag können wir unsere Radreise fortsetzen.

Da wir langsam fahren wollen und regelmäßig Pausen einlegen möchten kommt uns der die Gelegenheit sehr entgegen den Botanischen Garten „Thung Khai“ zu besuchen. Besonders sehenswert ist hier der Baumwipfelpfad, der einen beeindruckenden Einblick in die Flora und Fauna des Regenwaldes offenbart. Jedoch sollte man frei von Höhenangst sein, da die schwingenden Hängebrücken in luftiger Höhe verlaufen.

Zwei Tage vor Ablauf unserer thailändischen Aufenthaltstitel erreichen wir Malaysia und nach weniger als einer halben Stunde haben wir die Stempel im Passport und die Grenze passiert. Bis zur nächstgelegenen Stadt Kangar sind es noch 40 Kilometer und einige anspruchsvolle Höhenmeter durch den Perlis State Nationalpark. In der Stadt legen wir eine zweitägige Pause ein, da Michael noch unter Schlafdefizit leidet und ich nutze die Zeit um meine Zahlung für das USA Visum bei einer lokalen Bank vorzunehmen.

Auf dem National Highway 4. Am Straßenrand gibt es Ananas und andere Leckereien.
Übernachtung im Kloster
Wasserfälle wie diesen gibt es unzählige in Thailand.
Michael aus den USA
Unser Warmshowers Gastgeber Kim in der Stadt Trang.
Der Baumwipfelpfad im Botanischen Garten Thung Khai.
Am Grenzübergang Malaysia. Anschließend geht es durch den Perlis State Nationalpark.

Global #64: Outtakes – Exotisch-fruchtige Leckereien aus Thailand

Wer nach Thailand reist, dem wird es garantiert nicht an gutem Essen mangeln. Die thailändische Küche empfand ich auf meiner bisherigen Reise als sehr vielfältig und äußerst schmackhaft.
Besonders lecker ist die bunte Auswahl an Obst. Am Straßenrand oder auf den lokalen Märkten entdecke ich dabei immer wieder neue Leckereien. Nachfolgend eine kleine Übersicht.

1) Die Tamarinde wird auch Sauerdattel genannt und hat einen süß-säuerlichen Geschmack. Aufgrund des hohen Säuregehaltes können jedoch schnell die Zähne gereizt werden.
2) Die Palmölfrucht wird großflächig in Thailand auf Plantagen kultiviert. 
3) Bananen finden sich überall am Straßenrand und als Radfahrer bekommt man ständig ein Bündel geschenkt 🙂
4) Papayas sind reif mega süß und lecker. In Thailand werden sie aber häufig grün geerntet und als Pickles oder Salat verarbeitet.
5) Auf den Märkten findet man gelegentlich auch Jakobsfrucht (Bild mitte) und die Durianfrucht (Bild unten). Letztere stinkt extrem, schmeckt aber vorzüglich.
6) Die Ananas ist mein persönlicher Favorit. Als Snack für Zwischendurch oder zur Verfeinerung meines Porridge.
7) Hier nochmal die Jakobsfrucht. Leider ist sie nicht auf jeden Markt zu finden.
8) Der Saft der Kokosnuss ist eine leckere Erfrischung und das Fruchtfleisch ein toller Snack. 
9) Die Salakfrucht wirkt sehr kurios. Die Schale erinnert an eine Schlangenhaut und das Fruchtfleisch schmeckt säuerlich süß.

Global #63: Die Westküste Thailands // Pause in Krabi // Visum Antrag USA vorbereiten

Mit Ashley war ich gut eine Woche unterwegs und gemeinsam radelt es sich doch am schönsten. Wenn man soviel erlebt wie wir hat man sich natürlich einiges zu erzählen und da der spaßige Australier immer gut gelaunt und lustig drauf war hatten wir eine tolle Zeit.
Umso schwerer fällt uns beiden daher der Abschied als wir uns in der Stadt Chumphon trennen müssen. Während Ashley’s Visum in einer guten Woche ausläuft und er somit Thailand zügig verlassen muss, geht es für mich entlang der Westküste Richtung Süden wo ich in der Stadt Trang den US-Amerikaner Michael wieder treffen möchte.
Der Süden Thailands ist bekanntlich durch den Islam geprägt und so sehe ich die folgenden Tage des Öfteren wieder Moscheen und Minarette sowie Männer, Frauen und Kinder, welche Takke (islam. Gebetskappe) oder Hijab (islam. Kopftuch) tragen. Meistens radel ich jedoch durch satt-grüne Nationalparks und passiere nur wenige Städte.

An einer Polizeisperre staut sich der wenige Verkehr und als ich passieren möchte, werde ich zu meiner Überraschung von den Beamten herausgewunken. Als der Kommandant mich prüfend mustert und meine Ausrüstung oberflächlich inspiziert, zieht sein Kollege unerwartet sein Smartphone aus der Tasche und ehe ich es begreife posiere ich bereits mit der Polizei für ein privates Selfie. Statt Ausweiskontrolle und üblichen Formalitäten schenkt man mir noch eine Flasche Wasser, sodass ich meine Fahrt fortsetzen kann.
50 Kilometer vor der Stadt Krabi suche ich abends noch einmal einen Buddhistischen Tempel für eine Übernachtung auf. Zu meiner Überraschung sind jedoch alle Mönche abwesend, sodass ich niemanden antreffe. Also heißt es abwarten und nach einer guten Stunde kommt ein weißes Auto angefahren. Das am Steuer sitzende Ehepaar ist glücklicherweise mit dem Kloster vertraut und nach kurzem Telefonat habe ich das Einverständnis eine Nacht und ganz alleine auf dem Gelände zu zelten.
In Krabi komme ich am späten Morgen des Folgetages an und nehme mir ein Gasthaus unweit vom Zentrum. Da es mit der Reservierung einen Fehler gab bekomme ich sogar zum gleichen Preis ein geräumiges Einzelzimmer mit Bad, Kühlschrank, Klimaanlage und Balkon. Für Sightseeing habe ich jedoch wenig Sinn, da ich meinen Antrag für das USA Visum vorbeireiten muss. Alleine für das Ausfüllen des Formulars benötige ich gute drei Stunden und quäle mich durch dämliche Fragen bezüglich Sicherheit und Terrorismus. Letztendlich scheitere ich jedoch an der Überweisung der Gebühren und muss dies später bei einer lokalen malaysischen Bank erledigen, um anschließend den Interviewtermin mit der US Botschaft in Kuala Lumpur zu vereinbaren. Ganz schön viel Bürokratie!
Auf einer Baustelle im Nirgendwo treffen wir auf den Radfahrer Kurt aus New York und fünf Minuten später kommt noch ein Holländer hinzu 🙂
Im Südwesten Thailands wird es nochmal leicht bergig. Bild links unten: Minishrine am Straßenrand.
Als ich am Abend auf dem Klostergelände ankomme sind alle Mönche abwesend.
Typisches Markttreiben in Thailand. In den Touristenorten sind die Preise meist doppelt so teuer.
Selfie mit der Polizei vor der Straßensperre.
Morgendliche Stimmung in den Tropen.
Panorama unweit des Nationalparks Khao Lak – Lam Ru
Sicherheitsfragen im US Visum Formular. Bildquelle: https://ceac.state.gov/ceac/
Stadt Krabi

Global #62: Auf Tour mit Ashley entlang der Bucht von Bangkok

Nach einer abwechslungsreichen Zeit in Bangkok geht es nach vier Nächten  weiter Richtung Süden. Um den starken Stadtverkehr zu vermeiden versuche ich nicht zu spät zu starten, gerade aber dennoch in den zähen Berufsverkehr. Dafür komme ich jedoch Dank meiner neuen Straßenbereifung und etwas Rückenwind zügig voran.

Auch an Gesellschaft soll es mir nicht mangeln und so treffe ich fast gleichzeitig auf den australischen Radreisenden Ashley und den deutschen Langzeitläufer Rico. Was für ein verrückter Zufall! Da wir alle drei von der Begegnung überrascht sind setzen wir uns spontan erstmal in ein kleines Bistro und plaudern bei einer kalten Cola von unseren Erlebnissen. Ashley ist seit gut anderthalb Jahren unterwegs, in England gestartet und auf dem Weg in seine Heimat Australien. Rico hingegen ist bereits seit über zwei Jahren zu Fuß auf Reisen und kommt aus der Stadt Zeitz unweit meiner Heimatstadt. Seine gesamte Ausrüstung transportiert er in einem Koffer, welchen er auf einem selbstgebauten Anhängertrailer zieht.
Auf einem naheliegenden Rastplatz erledigen wir im Minishop noch einige Besorgungen für das Abendessen. Während Rico sich von uns verabschieden muss, verlasse ich gemeinsam mit Ashley den Highway 35. 
Nach zehn Kilometern finden wir ein Kloster und sind dankbar, dass uns die Mönche hier übernachten lassen.
Am folgenden Morgen treffen wir sogar noch einmal Rico, welcher frühzeitig gestartet ist und uns überholt hat. Nach einer kurzen Kaffeepause setzen wir die Fahrt fort und wollen am späten Nachmittag in der Ortschaft Cha-Am ankommen, wo Ash einen Warmshower-Schlafplatz (Couchsurfing für Radfahrer) organisiert hat. Ausgebremst werden wir jedoch von einem Platten, da sich trotz guter Straßen ein winziger Metallstift in Ashley’s Reifen gebohrt hat. Mit etwas Verzögerung kommen wir am frühen Abend bei unseren Gastgebern Paul und Natt an. Wie wir später beim Abendessen erfahren sind wir bereits die vierten Radreise-Gäste diese Woche. Das Angebot gleich über das gesamte Wochenende zu bleiben nehmen wir gerne an und arrangieren uns zum Dank noch mit einem selbst gekochten Abendessen.
Bei meiner Abreise aus Bangkok habe ich noch einmal einen Blick auf die Skyline.
Auf dem Highway treffe ich auf Rico (links) und Ashley (rechts)
Entlang der Bucht von Bangkok wird dem Meer Salz abgewonnen.
Fischkutter – Meeresfrüchte sind in der thailändischen Küche sehr verbreitet.
Der Küstenstreifen ist ländlich geprägt und die gewaltigen Berge runden das Panorama ab.

Unsere Warmshowers Gastgeber Paul und Natt.

Global #61: What to do in Bangkok: Tempel, Bootstour, Thai-Essen und kaltes Bier :)

Bevor ich meine Reise nach Südthailand fortsetzen kann, mussten zunächst ein paar Kleinigkeiten in Bangkok organisiert werden. Meine Fahrrad hatte einen umfassenden Service nötig, sodass ich nun mit neuer Kette, Ritzel, Reifen und Ölwechsel (Nabenschaltung) die letzte Etappe meiner Weltreise antreten kann. Außerdem war es unlängst überfällig meinen Schlafsack in die Reinigung zu geben und auch meine Packtaschen wollten endlich von dem Staub und Dreck der zurückliegenden Wochen befreit werden.

Nachdem alle meine To-Do’s erledigt sind nutze ich die Zeit um mit Michael eine Stadtbesichtigung in Bangkok zu unternehmen. Wir nutzen dafür die Fähre und schippern über den Chao Phraya  flussabwärts bis zum buddhistischen Wat Arun Tempel. Obwohl wir beide schon unzählige hinduistische und buddhistische Tempel besucht haben, ist dieser mit seinen aufwendigen Fliesen und Ornamenten besonders beeindruckend.

Anschließend wechseln wir die Flusseite mit der Fähre und bekommen zur Mittagszeit allmählich Hunger. In einer der üblichen Garküchen bestellen wir Laap (laotischen Fischsalat), Klebreis und Papaya-Salat. Nachdem sich am Vormittag der Himmel zugezogen hat beginnt es während unserer Pause stark zu regnen, wodurch sich auch die Temperatur abkühlt. Aber nach einer halben Stunde scheint schon wieder die Sonne und auf dem Rückweg zum Hostel kommen wir aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit mächtig ins Schwitzen, sodass wir uns ausnahmsweise schon vor nachmittags um vier ein Bier gönnen 🙂

Abends geht es dann wieder zum Essen in unser Viertel Banpanthom, wo wir noch einmal die gute thailändische Küche genießen, ehe es für uns auf zunächst getrennten Wegen weiter durch Thailand gehen wird. Während Michael für einige Tage eine Freundin im Norden besuchen möchte, werde ich nach Süden fahren und in gut einer Woche werden wir uns hoffentlich in der Stadt Surat Thani wiedersehen um anschliseans gemeinsam über Malaysia bis Singapur zu reisen.

Bok Bok Radfachgeschäft in Bangkok. Hier bekomme ich den Service für meine Rohloff Nabenschaltung.
Bild oben: Radwege sind in Bangkok meistens zugeparkt. Bild unten: in einem Park entdecken wir diesen Waran
Fährterminal Phra Arthit
Mit der Fähre geht es auf dem Chao Phraya…
…zum Tempel Wat Arun.
Der buddhistische Tempel ist aufwendig mit Fliesen verziert.
Bild oben: Zum Mittag probieren wir Laap (Nationalgericht aus Laos); Bild unten: Abends gibt es dann Massaman Curry